Übertragbare Erkrankungen Neben der Borreliose und der FSME sind aktuell auch andere durch Zecken übertragbare Erkrankungen wie die Humane Granulozytäre Anaplasmose (HGA) und die Humane Babesiose vermehrt ins Zentrum des Interesses gerückt. Es handelt sich hierbei um so genannte „Emerging Infectious Diseases“ (= „neu aufgetretene“ Infektionskrankheiten), die aufgrund ihrer unspezifischen Symptomatik sowie in der Vergangenheit unzureichender Nachweisverfahren bisher nur selten diagnostiziert wurden. Zeckeninfektionen Koinfektionen Da Zecken nicht nur mit Borrelien (unter dem Namen Borrelia burgdorferi sensu lato sind folgende humanpathogene Spezies zusammengefasst: Borrelia burgdorferi sensu stricto, Borrelia afzelii, Borrelia garinii), sondern auch mit anderen Krankheitserregern wie Anaplasmen und Babesien infiziert sein können, treten Mischinfektionen vermutlich häufiger auf als bisher angenommen. Die Anaplasmose wird in Europa durch Anaplasma phagocytophilum hervorgerufen, ein gramnegatives Bakterium, das obligat intrazellulär in Granulozyten lebt. Babesiosen werden beim Menschen überwiegend durch Babesia divergens und Babesia microti verursacht.Bei diesen Erregern handelt es sich um parasitische Protozoen (Einzeller), die wie die Erreger der Malaria intrazellulär in Erythrozyten leben und diese durch Vermehrungsprozesse zerstören. Differentialdiagnostisch lassen sich Borreliose, Anaplasmose und Babesiose allerdings nur sehr schwer voneinander abgrenzen. In einer mitteldeutschen Studie wiesen 11,5%der Borreliose-Patienten auch Antikörper gegen Babesien auf. Bei Versagen einer Borrelien-spezifischen Therapie sollte daher unbedingt an die Möglichkeit einer Koinfektion mit Babesien oder Anaplasmen gedacht werden. Anaplasmosen und Babesiosen könnten auch eine Erklärung für die zahlreichen Fälle seronegativer Lyme-Borreliosen sein. Mehrere wissenschaftliche Untersuchungen aus den USA haben zudem gezeigt, dass der Verlauf einer Lyme-Borreliose schwerer bzw. das Risiko einer chronischen Borreliose höher ist, wenn eine zusätzliche Infektion mit Anaplasmen oder Babesien besteht. Dies bedeutet, dass bei der Behandlung einer Borreliose auch getestet werden sollte, ob Koinfektionen vorliegen, die den Therapieverlauf negativ beeinflussen konnten. Wir testen in unserer Praxis: Labordiagnostisch * oder mit der Hilfe der Quantenphysik*