Farben und Lichtverhältnisse können sich positiv oder negativ auf unser Gemüt auswirken und unser Wohlempfinden beeinflussen. So leiden viele Menschen in den Herbst- und Wintermonaten aufgrund von Lichtmangel unter melancholischen, depressiven Verstimmungen, weil die Tage kürzer und dunkler werden.

Im Bereich der Alternativmedizin gibt es eine ganzheitliche Behandlungsform, die sich mit der Wirkung von Farben auf unsere Psyche und Seele sowie auf den menschlichen Organismus beschäftigt: Es handelt sich dabei um die so genannte Farbtherapie, auch unter dem Namen Chromotherapie bekannt.

 

Ziel und Wirkung der Farbtherapie

Das Ziel der Farbtherapie ist sowohl die (Begleit-) Behandlung von körperlichen und psychischen Problemen als auch die Prophylaxe, d.h. die Vorbeugung von Krankheiten durch die psychologische und energetische Wirkung von Farben. Die Farbtherapie soll unsere Vitalität unterstützen und die Selbstheilungskräfte im Körper anregen. Die Wirkung der Farben erfolgt aber nicht nur über die Augen, sondern auch über energetische Wellen, die unser vegetatives Nervensystem (VNS) beeinflussen. Bei dem VNS handelt es sich um das autonome Nervensystem, das für lebenswichtige Vorgänge im Organismus wie z.B. die Atmung, Herztätigkeit, Verdauung und Stoffwechsel ohne willentliche Steuerung zuständig ist.

Jeder Mensch verfügt über ein ganz individuelles Farbempfinden und die Aufgabe des Farbtherapeuten besteht darin, eine bestimmte Farbauswahl für die therapeutische Anwendung entsprechend auszuwählen. Während einer Therapiesitzung wird der Patient dann beispielsweise mit einem für ihn ausgewählten, farbigen Licht bestrahlt, um seine Beschwerden zu lindern. Jede Farbe verfügt über ein eigenes Wirkspektrum, so steht die Farbe Gelb unter anderem für Heiterkeit, Grün für Kreativität, Blau soll schmerzlindernd wirken und die Heilung fördern und Rot verfügt über eine vitalisierende und stimulierende Wirkung. Dies sind jedoch nur einige wenige Beispiele für die Wirkungen von Farben auf den Menschen.

Eine Vielzahl an Farbtherapie-Techniken

Innerhalb der Farbtherapie gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, die Behandlung durchzuführen. So haben sich viele verschiedene Chromotherapie-Techniken entwickelt, wie zum Beispiel die Farbmeridiantherapie, die Farbpunktur, das ist die Zusammenführung von Akupunktur und Farben, Aura-Soma-Therapie, Farbbrillen, ausgewählte Lebensmittel und Getränke oder die Farbbestrahlung. Auch Faktoren wie unsere Raumgestaltung oder der Einsatz von farbigem Licht in den eigenen vier Wänden wirkt sich entsprechend positiv oder negativ auf unser Leben und unsere Gesundheit aus. Mit dem Einsatz von Licht und Farbe im Wohnbereich beschäftigt sich auch die asiatische Feng-Shui-Lehre.
Die Erkenntnisse aus der Farbtherapie macht sich auch die seit Jahren boomende Wellnessbranche zu eigen, denn Farblichtanwendungen sind ein relativ einfaches Mittel z.B. in Form von Badezusätzen, Farbbrillen oder einer Farbsauna (Helarium), um gezielt das Wohlbefinden zu steigern und die Entspannung, Regeneration oder den Schlaf zu fördern.

Wie und wann ist aber die Chromotherapie entstanden?
Welche Rolle spielen Farben in unserem Alltag?
Welche Wirkung bieten die einzelnen Farben und was sind die Anwendungsgebiete der Therapieform?
Wie sieht es mit der energetische und psychische Ebene aus?
Welche Therapieformen und Techniken gibt es und welche Farben werden welchen Organen zugeordnet?

Ausführliche Informationen und Antworten auf diese Fragen zur Farbtherapie (Chromotherapie) aus dem Bereich der Alternativmedizin erhalten Sie im Folgenden:

 

Farbtherapie: Entstehungsgeschichte und theoretische Grundlagen der Chromotherapie

Mayas, Azteken, Chinesen, alten Ägypter, Griechen und Römer

Die Farbtherapie gehört zu den ältesten Therapieformen der Menschheit. Besonders die Nutzung des Lichts, insbesondere das Sonnenlicht wurde in frühen Kulturen lateinamerikanischer Völker wie den Mayas (3000 v. Chr.) und Azteken (14. Jh. Bis 16. Jh.), aber auch bei Chinesen und alten Ägypter (Altertum) zur Linderung und Heilung von Beschwerden verwendet. In diesen Zeiten wurde die Sonne mitsamt ihren Strahlen als etwas Göttliches, als eine übernatürliche Kraft angesehen und sie erbauten für ihre „Sonnenkulte“ Tempel der Heilung, in denen die Sonne für therapeutische Zwecke eingesetzt wurde. Auch die alten Griechen und Römer nutzen das Sonnenlicht zur Therapie von Erkrankungen. Der Glaube an die heilenden Kräfte der Farben sorgte dafür, dass Kranke mit bestimmten Farben bunt angemalt oder in bunte Wickel gehüllt wurden, um die Heilungsprozesse zu unterstützen. Die verschiedenen Farben wurden bestimmten Göttern zugeordnet und in dieser Zeit wurde zudem festgestellt, dass bestimmte Farben über eine ganz spezifische Wirkung verfügen. So wurde im alten Ägypten der Gottheit Amon die Farbe Rot zugeordnet, Horus die Farbe Gelb, Osiris die Farbe Grün und Anubis erhielt die Farbe Blau. Die Ägypter erbauten außerdem Farbtempel mit sieben in verschiedenen Farben gestalteten Räumen, die der Heilung der Patienten dienten. Je nach Beschwerde nahmen die Patienten zum Beispiel ein Bad in dem dafür vorgesehenen farbigen Raum. Auch die Pharaonin Nofretete (14. Jh. V. Chr.) ließ sich angeblich zum Entspannen und für ihr Wohlbefinden regelmäßig von ihrem Hofmediziner ein farbiges Bad zubereiten. Ein purpurfarbenes Badeöl sollte anregend wirken, ein grünes oder blaues hingegen eine beruhigende Wirkung entfalten.

Die alten Griechen hingegen verbanden die Farbe Gelb mit Apollon, dem Gott des Lichts und der Heilung, die Farbe Grün mit Aphrodite, der Göttin der Liebe, Schönheit und sinnlichen Begierde und die Farbe Blau mit Zeus, dem obersten olympischen Gott der griechischen Mythologie.

Auch die Chinesen setzten im Sinne der chinesischen Medizin Farben für die Behandlung von Krankheiten ein. Bei Darmbeschwerden wurden zum Beispiel die Patienten mit gelber Farbe bestrichen und in ein Raum gebracht, in dem Licht durch gelbe Vorhänge schien. Menschen mit Scharlach hingegen wurden in rote Wickel gehüllt und mit rotem Licht angeleuchtet.

 

Die Antike (800 v. Chr. – etwa 600 v. Chr.)

In der Antike wurden Farben und Licht auch in unserem Kulturkreis über eine lange Zeit traditionell zur Behandlung von Erkrankungen eingesetzt. Kranke wurden unter anderem mit farbigen Pasten eingerieben oder abhängig von ihren Beschwerden in entsprechend farbige Wickel gehüllt.

 

Die Spektralfarben: Der Physiker Isaak Newton (1643 – 1727)

Licht und Farben gehören untrennbar zusammen. Zu diesem Ergebnis kam der englische Naturforscher und Physiker Isaak Newton im Jahre 1676, als er die Spektralfarben in einem Experiment entdeckte. So ist unser Tageslicht weiß und setzt sich aus Lichtstrahlen unterschiedlicher Wellenlängen zusammen. Fällt nun weißes Tageslicht auf ein so genanntes Prisma, dabei handelt es sich um einen geometrischen Körper, werden unterschiedliche Wellenlängen des Lichts in unterschiedlichen Winkeln gebrochen. Das wiederum bewirkt, dass alle Spektralfarben des Lichts auf einer weißen Fläche sichtbar werden. Licht besteht demnach aus sieben verschiedenen Spektralfarben, die den Farben des Regenbogens entsprechen: Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau, Indigo und Violett. Jede Farbe wird von deren Wellenlänge bestimmt. Kurzwellige Farben erscheinen dabei eher dunkel- oder violettblau, mittelwellige Farben sind grün und langwellige Farben rot und orange. Innerhalb des alternativmedizinischen Bereichs der Farbtherapie werden jeder Spektralfarbe verschiedene Eigenschaften zugeordnet, die dann bei der Behandlung wirken sollen.

 

Der deutsche Dichter Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832)

Licht, wie es mit der Finsternis die Farbe wirkt, ist ein schönes Symbol der Seele, welche mit der Materie den Körper bildend belebt.   – Johann Wolfgang von Goethe

Farbtherapie in Regensburg. Praxis Dr. Isabelle Wilden

In Europa war der Dichter Johann Wolfgang von Goethe einer der Ersten, der sich in seinen Schriften mit Farben und deren Einfluss und Wirkung auf unsere bewusste Wahrnehmung und unser Unterbewusstsein auseinandersetzte. Im Jahr 1810 erschien Goethes Buch „Zur Farbenlehre“. Goethe arbeitete Jahrzehnte an seiner Farbenlehre. Er ging von einem Farbenkreis aus, bestehend aus drei Primärfarben wie Blau, Rot und Gelb sowie der daraus entstehenden Mischfarben Violett, Orange und Grün. Er ordnete die Farben einer warmen Plus- und kalten Minusseite zu. Die lebhaften, stimulierenden und regsamen Farben der Plusseite sind Orange und Gelb, die dunklen, ruhigen und introvertierten Farben der Minusseite sind Violett und Blau. Die Farbe Rot kann hingegen auf beiden Seiten stehen, je nach Färbung. Grün sah er als neurale, ausgleichende Farbe an. Diesen beiden Farbengruppen ordnetet Goethe unterschiedliche Erregungszustände zu, denn für ihn sind Farben Energien.

 

Sein Standpunkt über das Erforschen der Farben war, dass das Psychische wichtiger ist als das Physikalische, denn Farbeindrücke wirken spezifisch und geben verschiedene Gemütsstimmungen.

Die Farbtherapie basiert auf Goethes Farbenlehre. In der Farbtheorie spielen neben den Primär- und Mischfarben auch die Komplementärfarben eine zentrale Rolle. Komplementärfarben sind Farbpaare, die sich bei der additiven Farbmischung zu Weiß und bei der subtraktiven Farbmischung zu Schwarz ergänzen. Komplementäre Farbpaare sind: Gelb : Violett, Blau : Orange, Rot : Grün. Jede Farbe verfügt über eine bestimmte Wellenlänge und Energie, die sich auf den Körper überträgt.

 

Begründer der modernen Farbenlehre (Ende 19. Jh.)

Der amerikanische Arzt Dr. Edwin D. Babbitt beschrieb gegen Ende des 19. Jahrhunderts (1878) in seinem Werk „The Principles of Light and Color“ („Die Prinzipien von Licht und Farbe“) die verschiedenen Heilmethoden der Farbtherapie vor etwa 100 Jahren. Er entwickelte Geräte, um Sonnenlicht in Farblicht zu verwandeln. Babbitt gilt als Begründer der modernen Farbenlehre und erregte mit seiner Farbbestrahlungstheorie das Interesse der Fachwelt.

Ebenfalls als Wegweisend für die Entwicklung der modernen Farbtherapie gelten der Engländer Theo Gimbel und Dr. med. Georg von Langsdorff.
Gimbel beschäftigte sich in seinem Werk unter anderem mit der beruhigenden Wirkung der Farbe Blau auf größere Menschenmengen und experimentierte mit farbigen Räumen. Langsdorffs Augenmerk richtete sich auf die Auswirkung von roter und blauer Farbe auf die Blutgefäße und stellte fest, dass die blaue Farbe zu einer Verengung der Blutgefäße führt und die rote Farbe eine durchblutungsfördernde Wirkung erzielt.

 

Farbtherapie, Colortherapie oder Chromotherapie

Heute ist die alternativmedizinische Behandlungsmethode Farbtherapie auch bekannt unter den Namen Colortherapie oder Chromotherapie. Der deutsche Heilpraktiker Heinz Schiegl veröffentliche im Jahr 1979 sein Buch „Colortherapie“, welches nach wie vor auf sehr großes Interesse stößt. Im Fokus seines Werks steht unter anderem die Selbstbehandlung mit einer Farblichttherapie. Für eine sofortige Anwendung beinhaltetet das Buch Farbfilter, die jeder interessierte Leser an seine Schreibtischlampe befestigen konnte.

Inzwischen haben sich viele verschiedene Techniken im Bereich der Farbtherapie entwickelt. Eine Technik ist zum Beispiel die Farbpunktur, begründet von dem Heilpraktiker Peter Mandel. Dabei werden bestimmte Akupunkturpunkte mit einer Farblampe direkt angeleuchtet.

 

Farbenlehre und Farbtherapie, Chromotherapie

Farbtherapie: Das „Hermetische Dreieck“

Das so genannte „hermetische Dreieck“ spielt eine zentrale Rolle im Bereich der Farbtherapie. Beim „hermetischen Dreieck“ werden die drei Grundfarben Blau, Gelb und Rot den drei Keimblättern zugeordnet. Keimblätter sind laut der Entwicklungsbiologie des Menschen die erste Differenzierung eines Embryos in verschiedenen Zellschichten. Aus diesen entwickeln sich anschließend wiederum unterschiedliche Strukturen, Gewebe und Organe. Es gibt das innere, mittlere und äußere Keimblatt mit seinen jeweiligen Entsprechungen, Organen und Farbschwingungen:

 

Inneres Keimblatt – Entoderm

Das Entoderm ist das innere der drei Keimblätter, dass während der Embryogenese entsteht.  Aus dem Entoderm bilden sich Epithel des Magen-Darmkanals, die Schild- und Nebenschilddrüse, Leber und Bauchspeicheldrüse, Epithel der Luftröhre, Bronchien, Lungenbläschen, die Harnblase und die Prostata. Die Farbschwingung des Entoderms ist die Farbe Gelb.

 

Mittleres Keimblatt – Mesoderm

Bei dem Mesoderm handelt es sich um das mittlere Keimblatt, dessen Zellen sich in der dritten Entwicklungswoche entwickeln. Aus dem Mesoderm bilden sich Herz und Gefäße, Epithel von Nieren und Harnleitern, die Nebennierenrinde, Gebärmutter und die inneren Vaginalteile, Epithel der serösen Häute wie Herzbeutel, Rippenfell und Bauchfell, die Lederhaut, das Skelett und die Knochen sowie die Muskulatur und das Bindegewebe. Die Farbschwingung des Mesoderms ist die Farbe Rot.

 

Äußeres Keimblatt – Ektoderm

Das äußere Keimblatt ist das Ektoderm. Daraus bilden sich die Epithelzellen der Haut, Haare und Nägel, das Gehirn und Rückenmark, Hypophysenvorderlappen, zuständig für den Stoffwechsel und das Wachstum, das Nebennierenmark, Glaskörper und Netzhaut, Epithel der Sinnesorgane, Zahnschmelz sowie der Scheideneingang und die äußeren Teile der Harnröhre. Die Farbschwingung des Ektoderms ist die Farbe Blau.

Über unsere Augen und über die Haut als größtes Sinnesorgan werden Farben aufgenommen. Die Augen nehmen etwa 20 Prozent, die Hautzellen etwa 80 Prozent der Farbbestrahlungen auf und leiten die Reize bzw. die Wellenlängen der Farbschwingungen weiter an das Gehirn. Im Gehirn werden die Informationen dann ausgewertet und entsprechend ihrer Wirksamkeit auf Körper und Geist umgesetzt. Auf diese Art und Weise wirken bestimmte Farben auf bestimmte Körperstrukturen.

 

Farbtherapie: Licht und Farben im Alltag

Licht und Farben sind in unserer Umwelt von zentraler Bedeutung. So werden Signalfarben im Autoverkehr verwendet oder Farben dienen zur Orientierung z.B. als Farbleitsystem. Jeder Mensch hat außerdem seine persönliche(n) Lieblingsfarbe(n), die sich dann oftmals in der Kleidung, Alltagsgegenständen und in der Gestaltung und Einrichtung der Wohnung widerspiegelt. In der Werbung werden Farben zudem gezielt eingesetzt, um Aufmerksamkeit zu erregen und unser Kaufverhalten zu stimulieren.

Farben im Alltag wirken immer und überall, sie haben einen bewussten oder unbewussten Einfluss auf unseren Körper und unser Gemüt, rufen Gefühle hervor und können das Wohlbefinden verbessern.

So bieten Spaziergänge in der Natur ein intensives Farberlebnis, insbesondere im Sommer, wenn Wald und Wiesen in kräftig grüner Farbe erscheinen, die Blumen ihre bunte Farbpracht entfalten und die gelbe Sonne am blauen Himmel scheint. Solche Farbeindrücke können für eine entspannende Wirkung sorgen und unser Wohlbefinden positiv beeinflussen.

Jede Farbe verfügt über eine ganz bestimmte Wellenlänge und strahlt damit eine unterschiedliche Art von Energie aus, die dann auf unseren Körper und auf das Gemüt einwirkt. Auf diesen Erkenntnissen über die Wirkmechanismen der einzelnen Farben auf Körper, Geist und Seele basiert auch die alternativmedizinische Farbtherapie. Sie nutzt für die Behandlung von Beschwerden die Energie der Farben und setzt diese dann gezielt ein.

 

Redewendungen und Sprichwörter mit Farben

Farben haben einen großen Einfluss auf unsere bewusste und unbewusste Wahrnehmung. Im Alltag verwenden wir häufig Sprichwörter und Redewendungen, die auf die psychologische und symbolische Wirkung von Farben hinweisen.

Einige Beispiele sind:

Gelb vor Neid sein“, „Grün vor Ärger sein“, „Rot sehen“, „wie ein rotes Tuch wirken“, „die Fahrt ins Blaue unternehmen“, „das Leben durch eine rosarote Brille sehen“ oder „rosige Aussichten haben“.

Im Bereich der psychologischen und symbolischen Farbwirkung spielen Beobachtungen, Erfahrungen und Zuschreibungen eine zentrale Rolle. So werden gesundheitliche Beschwerden im Leber- und Gallenbereich den Menschen zugeordnet, die sich im Alltag viel ärgern und schon „grün vor Ärger sind“ oder „gelb vor Neid sind“, denn die farbliche Zuordnung der Leber und Galle ist gelb und grün. Die Farbzuordnung basiert auf der Erkenntnis, dass bei einer dauerhaften Fehlfunktion der Leber und Galle es tatsächlich zu einer Gelbfärbung der Haut und des Augenweißes kommt.

Die psychologische und symbolische Farbwirkung ist abhängig von den Lebensumständen und dem kulturellen Hintergrund des Betrachters, kann aber je nach Blickwinkel die Bedeutung verändern. Hinter farblichen Redewendungen steckt häufig ein tieferer Sinn.

 

Farbtherapie: Die Wirkung der Farben

Wie werden Farben vom menschlichen Organismus aufgenommen?

Farben können über zwei Wege vom menschlichen Körper aufgenommen werden: über die Augen und über die Haut.

Die Augen erkennen zunächst nur die drei Primärfarben Blau, Rot und Gelb. Die aufgenommenen Farbreize werden über die Sehnerven zum Gehirn weitergeleitet und erst dort werden aus den drei Grundfarben alle anderen möglichen Farbvariationen zusammen gemischt, um dann an die Augen zurückgesendet zu werden. Auf die Art und Weise können wir alle möglichen Farbfacetten in unterschiedlichen Abstufungen wahrnehmen.
Auch über die Haut, unser größtes Sinnesorgan, kann Farbe aufgenommen werden. Die Farbinformationen gelangen direkt über die Haut in die Blut- und Lymphbahnen und verteilen sich im gesamten Körper.

Farben werden demnach über die Augen und das Gehirn, sowie über die Körperzellen aufgenommen.

Ich habe nichts dagegen, wenn man die Farbe sogar zu fühlen glaubt; ihr eigenes Eigenschaftliche würde nur dadurch noch mehr betätigt. Auch zu schmecken ist sie, blau wird alkalisch, gelbrot sauer schmecken. Alle Manifestationen der Wesenheiten sind verwandt.“   – Johann Wolfgang von Goethe

Die Bedeutung elektromagnetischer Schwingungen und Wellen

Wissenschaftlich gesehen, sind Farben elektromagnetische Wellen. Jede Farbe hat eine andere Wellenlänge oder auch Schwingungsfrequenz. Und die Farbe des Lichts ist abhängig von der Wellenlänge. Sichtbares Licht befindet sich in einem Wellenlängen- und Frequenzbereich, der von den Augen in Sehempfindungen umgesetzt werden kann. Dieser Bereich liegt zwischen 400 und 760 nm. UV-Licht ist mit 250 bis 400 nm kurzwellig und sehr energiereich, Infrarot-Licht hingegen ist mit über 760 nm langwellig und energieärmer.

Menschen haben die Möglichkeit innerhalb eines bestimmten Schwingungsbereiches z.B. hoch schwingende Infrarotstrahlen, die Wärme erzeugen oder niedrig schwingende Ultraviolettstrahlen, die Kälte erzeugen, sowohl über die Augen als auch über die Haut wahrzunehmen. Rezeptoren in der Haut sorgen dann dafür, dass solche Lichtschwingungen und Energien über die Nervenbahnen an das Zentralnervensystem (ZNS) im Gehirn weitergeleitet werden und dort Reaktionen hervorrufen, die dann zum Beispiel unser Wohlbefinden beeinflussen können.

 

Wie wirken sich Farbwahrnehmungen auf auf unseren Organismus aus?

Das für den Menschen sichtbare Farbspektrum des Lichts besteht aus den sieben Farben des Regenbogens: Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau, Indigo und Violett. Jede Farbe setzt sich aus einer für sie typischen Wellenlänge und Energie zusammen, die auf den Körper übertragen werden und eine bestimmte Wirkung hervorrufen kann. Die Farbtherapie nutzt diese Wirkmechanismen und so kommen individuell ausgewählte Farben bei bestimmten Anwendungsgebieten zum Einsatz.

 

Der folgende Abschnitt beschäftigt sich mit folgenden Fragen zu den Farben des Farbspektrums:

– Welche Elemente werden den Farben zugeordnet?
– Welche Symbolik verbirgt sich hinter jeder Farbe?
– Wie wirken Farben auf unseren Organismus und was sind die entsprechenden Anwendungsgebiete?

 

Farbe Rot

Element, Symbolik und Wellenlänge der Farbe Rot

Im Volksmund gilt die Farbe Rot als die Farbe der Liebe. Das Element der Farbe Rot ist das Feuer. Rot gehört zu den warmen, aktivierenden Farben und symbolisiert Liebe und Leidenschaft, sie ist die Farbe des Lebens und des Blutes, der Freude, Optimismus und Tatkraft. Rot steht weiter für Vitalität, Aktivität und Energie.

Ein Überschuss an Rot wird aber auch mit Emotionen wie Aggressionen, Wut, Hass und Zorn assoziiert. Ein zu viel an Rot überreizt den gesamten Organismus und fördert Entzündungsprozesse, weshalb Rot in der Farbtherapie auch nicht bei Entzündungen eingesetzt werden darf (Kontraindikation). Rot soll außerdem die Zunge lockern sowie streitlustig und extrovertierter machen.

Die Wellenlänge der Farbe Rot beträgt 625 bis 740 nm.

 

Wirkung der Farbe Rot in der Farbtherapie

Die Farbe Rot verfügt über viele Wirkungsweisen: Rot gilt als wärmend, anregend, aktivierend, stimulierend und durchblutungsfördernd. Die Farbe regt zudem das Immunsystem, den Kreislauf und den Stoffwechsel an. Es erhöht den Blutdruck, den Puls und die Atmung, aktiviert den Körper und Geist. Weiter wirkt Rot appetitanregend, bekämpft Müdigkeit und unterstützt die sexuelle Energie und Fruchtbarkeit. Die Farbe Rot wirkt belebend und ist in der Lage, innere Kräfte zu wecken. Am frühen Morgen soll die Farbe Rot auch für gute Laune sorgen.

 

Anwendungsgebiete der Farbe Rot in der Farbtherapie

Rot ist die Farbe des Herzens, der Lunge und der Muskeln. Sie steht für Stärke und Kraft. Aufgrund ihrer vielseitigen Wirkungen wird die Farbe Rot im Rahmen der Farbtherapie bei folgenden Beschwerden (unterstützend) angewendet:

  • Niedriger Blutdruck (Hypotonie)
  • Durchblutungsstörungen
  • Lungenerkrankungen wie chronischer Husten, Asthma und Kehlkopferkrankungen
  • Muskelschwäche
  • Müdigkeit, Schwäche, Lethargie, Antriebsschwäche
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Narben

 

Kontraindikation der Farbe Rot

Rot darf nicht bei entzündlichen Prozessen angewendet werden. Auch bei starker Nervosität und Reizbarkeit sollte im Rahmen einer Farbtherapie auf Rot verzichtet werden, weil sich diese Zustände verstärken.

 

Farbe Orange

Element, Symbolik und Wellenlänge der Farbe Orange

Die warme Farbe Orange verfügt über kein eigenes Element, wird aber den Elementen Feuer und Erde zugeordnet, denn Orange ist die Mischfarbe aus Rot und Gelb. Orange steht für Optimismus, Lebensfreude, Frohsinn, Heiterkeit, Kontaktfreude, Frische, Jugend und Aufgeschlossenheit. Außerdem steigert Orange die Kreativität und unterstützt das Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen. Im Gegensatz dazu kann die Farbe Orange auch mit Aufdringlichkeit und Leichtlebigkeit in Zusammenhang gebracht werden. Ein Überschuss an Orange kann auch das Verlangen nach Essen und Sexualität steigern oder zu Verwirrung und Ziellosigkeit führen.

In der Feng-Shui-Lehre ist Orange die soziale Farbe und fördert und unterstützt die Beziehungen zwischen den Menschen. So sorgt Orange innerhalb der eigenen vier Wände für mehr Geselligkeit und gilt deshalb auch als die optimale Farbe für eher dunkle Räume, Küchen oder Esszimmer.

Die Wellenlänge der Farbe Orange beträgt 590 bis 625 nm.

 

Wirkung der Farbe Orange in der Farbtherapie

Der Farbe Orange wird hauptsächlich eine anregende, positive, stimmungsaufhellende und appetitanregende Wirkung nachgesagt. Orange wirkt aufbauend und leistungssteigernd und weckt die Arbeitslust. Die Farbe regt weiter die Nierenfunktion an und wirkt zudem aufbauend, kräftigend und stoffwechselfördernd. Orange zeigt eine stimulierende Wirkung auf Drüsen, Nieren, Blase und Atemwege, steigert die Adrenalinausschüttung, wodurch die Blutgefäße enger gestellt, der Puls beschleunigt und die Körpertemperatur erhöht wird.
Anwendungsgebiete der Farbe Orange in der Farbtherapie

 

Zu den Anwendungsgebieten der Farbe Orange gehören:

  • Depressive Verstimmungen, Depressionen, Melancholie
  • Pessimismus
  • Dauerhafte Müdigkeit
  • Lustlosigkeit, Appetitlosigkeit
  • Ängste, Unruhe, Anspannung, Stress
  • Konzentrationsstörungen
  • Jede Form von Verdauungsstörungen wie Verstopfung (Obstipation), Blähungen
  • Beschwerden im Bauch und Unterleib, Erkrankungen der Nieren und Blase

 

Kontraindikation der Farbe Orange

Menschen, die unter Gewichtsproblemen leiden, sollten berücksichtigen, dass die Farbe Orange appetitanregend ist!

 

Farbe Gelb

Element, Symbolik und Wellenlänge der Farbe Gelb

Das Element der Farbe Gelb ist die Erde. Gelb gehört zu den warmen Farben und symbolisiert die im Zenit stehende Sonne. Ähnlich wie die Farbe Orange symbolisiert Gelb Licht, Helligkeit, Heiterkeit, Freude und Optimismus. Die Farbe verfügt über eine positive Reizwirkung und wird als Farbe der linken Gehirnhälfte zugeordnet, die für den Intellekt, also das analytische, sprachliche Denken und Lernen steht. Die Farbe Gelb steht für eine fröhliche, aufheiternde Stimmung, kann aber auch bei einem Überschuss zu Neid, Selbstsucht, Egoismus und Pessimismus auslösen und Anerkennungswahn auslösen.
Gelbe Kleidung steht für Lebensfreude und strahlt Selbstbewusstsein aus. Auch eher kleine Räume erscheinen in Gelbtönen großzügiger.

Die Wellenlänge der Farbe Gelb beträgt 565 bis 590 nm.

 

Wirkung der Farbe Gelb in der Farbtherapie

Als Farbe der Sonne gilt Gelb als besonders stimmungsaufhellend, nervenstärkend, aufmunternd und konzentrationsfördernd. Gelb regt den Geist und Lerneifer an und unterstützt die geistigen Tätigkeiten.

Gelbe Farben wirken außerdem entgiftend, sekretfördernd und verdauungsanregend auf den Körper. Gelb regt die Darmtätigkeit und die Bauchspeicheldrüse an und wirkt positiv auf Leber, Nieren und Galle.

 

Anwendungsgebiete der Farbe Gelb in der Farbtherapie

  • Depressive Verstimmungen, Depressionen, Niedergeschlagenheit
  • Ängste, Spannungen, Mutlosigkeit
  • Rheumatische Beschwerden, Arthrosen
  • Funktionsstörungen und Erkrankungen der Leber, Niere, Blase und Magen
  • Immunschwäche
  • Anregung der Verdauung bei Verdauungsstörungen
  • Nervenleiden

 

Farbe Grün

Element, Symbolik und Wellenlänge der Farbe Grün

Grün ist die Farbe der Natur und wird dem Element Holz zugeordnet. Grün ist eine neutrale Farbe, weder kalt noch warm und steht für Hoffnung, Zufriedenheit, Harmonie, Regenration und innere Ruhe. Weiter symbolisiert die Farbe Grün Wachstum, Gesundheit, Großzügigkeit, verschafft (Selbst-)Sicherheit und soll zum inneren Gleichgewicht verhelfen.
Grüntöne können im Gegensatz dazu aber auch Stimmungen wie Gleichgültigkeit, Neid und Missgunst vermitteln. Ein Überschuss an Grün verstärkt Gefühlsprobleme und kann Liebe erkalten lassen.

Im Alltag wirken Menschen mit grüner Kleidung großzügig und vertrauenserweckend. Grüne Farbe an den Wänden der Wohnung oder Pflanzen in Räumen sorgen für Ruhe, Harmonie und Sicherheit.

Die Wellenlänge der Farbe Grün beträgt 520 bis 565 nm.

 

Wirkung der Farbe Grün in der Farbtherapie

Der Farbe Grün wird eine ausgleichende, regenerierende, (nerven-)beruhigende und harmonisierende Wirkung auf den gesamten Körper nachgesagt. Zudem kann Grün eine erholsame, entspannende und dämpfende, aber auch eine anregende, vitalisierende und erfrischende Wirkung entfalten sowie die Sinne, Konzentration und Kreativität steigern. Grün bringt den Körper und die Seele wieder ins Gleichgewicht, verhilft zu einer seelischen Ausgewogenheit und schützt vor unerwünschten Gedanken. Auch eine blutdruckregulierende und antiseptische Wirkung wird der Farbe Grün zugesprochen.

 

Anwendungsgebiete der Farbe Grün in der Farbtherapie

  • Herzkrankheiten
  • Psychische Belastungen, Trauer, Wut, Liebeskummer, krankhafte Eifersucht
  • Ängste, Unruhe, Anspannung, Nervosität, Reizbarkeit
  • Erkältungskrankheiten, Husten, Entzündung der Bronchien (Bronchitis)
  • Gelenkentzündungen (Arthritis)
  • Augenerkrankungen
  • Geschwüre und Zysten

 

Farbe Blau

Element, Symbolik und Wellenlänge der Farbe Blau

Die Farbe Blau gehört zu den kalten Farben und wird dem Element Wasser zugeordnet. Es ist die Farbe des Meeres und Himmels. Blau vermittelt ein Gefühl von Treue, Ruhe, Frieden, Vertrauen, Sehnsucht und Unendlichkeit, wird aber auch mit Melancholie und Nachlässigkeit assoziiert.

Wer im Alltag gerne blaue Kleidung trägt, kann auf andere Menschen leicht unterkühlt wirken. Die Farbe Blau eignet sich gut für kleinere Räumlichkeiten, die größer wirken sollen oder die der Entspannung dienen, wie zum Beispiel das Schlafzimmer.

Die Wellenlänge der kalten Farbe Blau beträgt 450 bis 500 nm.

 

Wirkung der Farbe Blau in der Farbtherapie

Der Farbe Blau wird eine kühlende, entzündungshemmende, antiseptische und schmerzlindernde Wirkung zugesprochen und wirkt unterstützend bei Entzündungen und Fieber. Auf der Gemütsebene entfaltet die Farbe Blau eine harmonisierende, entspannende, nervenberuhigende, schlaffördernde und entkrampfende Wirkung. Blau steigert weiter die Konzentration, fördert die Kommunikation und Ausdrucksweise.

 

Anwendungsgebiete der Farbe Blau in der Farbtherapie

  • Entzündungen, Sonnenbrand, Fieber
  • Spasmen
  • Migräne
  • Einschlafprobleme, Schlafstörungen
  • Aggressives Verhalten, Stress, Ängste
  • Motorischer und innerer Unruhe, Erregtheit, Nervosität
  • Herzbeschwerden, erhöhter Blutdruck (Hypertonie)

 

Kontraindikation der Farbe Blau

Im Rahmen der Farbtherapie sollte auf die Farbe Blau bei Personen verzichtet werden, die sich körperlich und geistig stark erschöpft fühlen, die zu depressiven Verstimmungen neigen oder depressiv und stark melancholisch sind.

 

Farbe Indigo

Die Farbe Indigo gehört wie auch zu den kalten Farben und gilt ebenso als eine inspirierende Farbe, die in ihrer Wirkung noch stärker erscheint als Violett (s. u.).

 

Anwendungsgebiete der Farbe Indigo in der Farbtherapie

  • Stress, geistig und seelische Erschöpfungszustände
  • Schwierigkeiten, Kontrolle abzugeben
  • Nervosität, Schlafstörungen

 

Farbe Violett

Element, Symbolik und Wellenlänge der Farbe Violett

Die Farbe Violett gehört ebenfalls zu kalten Farben und wird keinem eigenem Element zugeordnet, da es sich bei Violett um eine Mischfarbe aus Rot und Blau handelt. Violett symbolisiert die Farbe des Geistes und der Inspiration. Es ist die Farbe der Alchemie, kosmischen Energie, Inspiration und spirituellen Erfahrung. Die Farbe Violett ist auch die Farbe der Emotion und wird unserer rechten Gehirnhälfte zugeordnet. Die rechte Gehirnhälfte ist verantwortlich für unsere Körper- und Bildersprache, für unsere Intuition, Kreativität und Spontanität. Violett unterstützt zudem die innere Reife und kann zu tiefer, seelischer Befreiung führen.
Ein Überschuss an Violett kann hingegen zur geistigen und spirituellen Verwirrung führen und Depressionen fördern.

 

Wirkung der Farbe Violett in der Farbtherapie

Der Farbe Violett wird eine anregende, inspirierende Wirkung auf Geist und Seele nachgesagt. Die Farbe der Inspiration wirkt weiter ausgleichend, regenerierend, angstlösend, schmerzlindernd, reinigend und entschlackend. Violett fördert das innere Gleichgewicht und das Mitgefühl und soll zudem die Meditationswirkung verstärken, zu höheren Bewusstseinszuständen führen und meditative Kräfte wecken.

 

Anwendungsgebiete der Farbe Violett in der Farbtherapie

  • Ängste, Sterbebegleitung
  • Schwierigkeiten, Kontrolle abzugeben
  • Konzentrationsschwierigkeiten

 

Farbtherapie: Psychologische und energetische Ebene

Das Farbempfinden und die Wahrnehmung von Farben ist ein sehr persönlicher, individueller Vorgang. Jede Farbe hat ihre eigene Wellenlänge und verfügt dadurch über ganz verschiedene Energien, die auf unseren Körper übertragen werden. Jede Farbe hat also einen Einfluss auf unseren Organismus und auf unsere Seele. Die Strahlungsenergie der Farben wird von den Rezeptoren der Augen und der Haut aufgenommen und wirken nicht nur auf uns ein, sondern beeinflussen auch unsere Stimmung und organischen Prozesse. Farben können kreative und energetische Kräfte mobilisieren oder Heilungsprozesse unterstützen.

Im Rahmen der Farbtherapie wird zwischen einer psychologischen und einer energetischen Ebene unterschieden.

 

 

Psychologische Wirkung von Farben

Farbe ist Schwingung, Energie und Material – neben diesen physikalischen Eigenschaften erzeugt Farbe aber auch psychische Stimmungen. Die psychologischen Ebene der Farbwirkung erfolgt durch das Betrachten von Farben.

Alle Sinneseindrücke, die von unserem Gehirn aufgenommen, verarbeitet und weitergeleitet werden, betreffen zu über 80 Prozent unseren Sehsinn. Etwa 11 Prozent fallen auf den Gehörsinn und nur etwa 3,5 Prozent auf den Geruchssinn.

Farben werden als Sinneseindrücke wahrgenommen, wenn Licht mit einer bestimmten Wellenlänge auf die Netzhaut des Auges trifft. Auf der Netzhaut befinden sich bestimmte Rezeptoren, die Stäbchen und die Zapfen. Während die Stäbchen nur Schwarz-Weiß-Kontraste unterscheiden, erkennen die Zapfen die drei Primärfarben Blau, Rot und Gelb. Die aufgenommenen Farbreize werden über die Sehnerven zum Gehirn weitergeleitet und erst dort werden aus den drei Primärfarben alle anderen möglichen Farbvariationen zusammen gemischt, um dann an die Augen zurückgesendet zu werden. Auf die Art und Weise können wir alle möglichen Farbfacetten in unterschiedlichen Abstufungen wahrnehmen. Das eigentliche Sehen spielt sich letztendlich im Gehirn ab.

 

Der Thalamus: „Tor zum Bewusstsein“

Damit visuelle Informationen auch in unser Bewusstsein dringen können, müssen sie zunächst den Thalamus passieren. Der Thalamus ist eine wichtige Schalt- und Integrationszentrale für Sensorik (Sinneswahrnehmung) und Motorik (Bewegungsvorgänge). Er besteht aus spezifischen sensorischen Kernen (Thalamuskerne), die somatosensorische (die Körperwahrnehmung betreffend), auditorische (das Hören betreffend) und visuelle (das Sehen betreffend) Eingänge erhalten und zu den spezifischen, primären Rindenregionen (Großhirnrinde) weiterleiten. Der Thalamus filtert außerdem ankommende Informationen und entscheidet, welche Informationen weitergeleitet werden. Die weitergeleiteten Informationen verbindet der Thalamus zudem mit Gefühlsregungen.

 

Farbspezifische psychologische Wirkung

Innerhalb desselben Kulturkreises gibt es Gemeinsamkeiten hinsichtlich der farbspezifischen Wirkung, trotzdem löst jede Farbe bei jedem Menschen eine ganz individuelle Reaktion aus, die sehr unterschiedlich sein kann. Dabei spielen Faktoren eine wichtige Rolle, wie z. B. unsere Wesensart, ob wir eine Farbe als angenehm oder unangenehm empfinden. Mittels psychologischer Farbtests soll der Zusammenhang zwischen Charaktereigenschaften und die Vorliebe bzw. Ablehnung gewisser Farben untersucht werden. Das Wissen um solche psychologischen Wirkungen und Effekte der Farben ist nicht nur von großem Interesse für die Mode- oder Werbebranche, auch für den Gesundheitsbereich, z.B. in psychologischen Praxen und Kliniken wird schon lange mit psychologischen Farbtests gearbeitet.

 

Lüscher-Farbtest

Der so genannte „Lüscher-Farbtest“ wurde von dem Schweizer Psychologen und Philosophen Professor Dr. Max Lüscher entwickelt und im Jahre 1047 in seinem Werk „Der Lüscher-Test“ veröffentlicht. Sein Buch wurde in 30 Sprachen übersetzt. Die Durchführung des Tests ist sehr einfach: Dem Patienten werden „Lüscher-Farbkarten“ vorgelegt, aus denen drei Karten ausgewählt werden. Eine der Farbkarten soll dem Patienten am besten gefallen, die zweite Karte am zweitbesten und die dritte Karte soll am wenigsten gefallen. In einem entsprechenden Werk kann nun die Bedeutung der Farbwahl in der genannten Reihenfolge ermittelt werden. Insbesondere die Farbkarte, die am wenigsten gefällt, spielt bei dem „Lüscher-Test“ eine wichtige Rolle. Inzwischen wurden noch weitere Farbtests entwickelt, die über mehrere Farbnuancen verfügen. Im Gegensatz zum „Lüscher-Farbtest“ spielen hier jedoch die Farbvorlieben des Patienten eine zentrale Rolle. Die Therapieform Aura-Soma arbeitet nach dem Prinzip der Farbvorlieben.

 

Energetische Wirkung der Farben

Jede Farbe übt eine starke, energetische Kraft auf uns Betrachtende aus. Während des Betrachtens verstärkt und aktiviert jede Farbe den Geist und die Seele auf ihre Art und Weise. Im Gegensatz zur psychologischen Ebene der Farbwirkung durch das Betrachten der Farbe, basiert das Prinzip der energetischen Wirkung von Farben auf der Bestrahlung des Körpers mit farbigen Licht.

 

Die Biophotonik des Biophysiker Dr. Fritz-Albert Popp

Die so genannte Biophotonik beschäftigt sich unter anderem mit dieser Thematik. Die Biophotonik beschreibt alle Techniken, die sich mit der der Wechselwirkung von organischem Material und Photonen befassen. Bei Photonen handelt es sich Elementarteilchen des elektromagnetischen Feldes. Das betrifft auch die Wechselwirkungen von elektromagnetischer Strahlung des sichtbaren infraroten (warmen) und ultravioletten (kalten) Bereiches mit lebenden Organismen oder organischem Material.

Der deutsche Biophysiker Dr. Fritz-Albert Popp erforscht seit den 1970er Jahren die so genannten „Biophotonen“ und stellte während seiner Forschung fest, dass der gesamte menschliche Körper von einem so genannten Biophotonenfeld umgeben ist. Unter Biophotonenfeld versteht er eine Art regulierendes Kraftfeld, dass die gesamten biochemischen Vorgänge im Organismus beeinflusst. Dieses Kraft-, bzw. Biophotonenfeld sorgt dafür, dass ein gesunder Körper auf Störungen und Einflüsse reagieren und sie ausgleichen kann. Ist die Gesundheit des Körpers jedoch geschwächt und oder ist der Körper erkrankt, gerät dieses Biophotonenfeld in ein Ungleichgewicht. Dieses Ungleichgewicht kann durch therapeutische Maßnahmen, wie zum Beispiel durch die Bestrahlung des Körpers mit farbigen Licht, wieder ausgeglichen werden.

Das größte Sinnesorgan des menschlichen Körpers, die Haut eignet sich besonders gut für die Aufnahme von Farbschwingungen durch Bestrahlung mit farbigen Licht und bietet die Möglichkeit, die Wirkung von Farben in das Körperinnere weiterzuleiten. Es wurde in weiteren Forschungen festgestellt, dass es im menschlichen Organismus bestimmte Hautareale, Punkte und Leitungsbahnen für Licht gibt und mit den Meridianen und Akupunkturpunkten aus dem Bereich der Chinesischen Medizin übereinstimmen. Daraus entwickelte sich die Therapieform Farbpunktur.

 

Farbtherapie: Indikationen, Kontraindikationen und Nebenwirkungen im Überblick

Das breite Spektrum an Behandlungsformen der Farbtherapie eignet sich zur Anwendung bei vielen verschiedenen Krankheitsbildern. Farben können sich positiv auf unser Wohlempfinden auswirken, Beschwerden lindern, die Selbstheilungskräfte anregen und Heilungsprozesse unterstützen. Die Farbtherapie kommt zum Einsatz, um seelische, emotionale oder körperliche Symptome wie zum Beispiel Unwohlsein, Schmerzen oder Erkrankungen abzuschwächen oder günstig zu beeinflussen. Bei der Anwendung der Farbtherapie müssen aber auch mögliche Kontraindikationen berücksichtigt werden. Bei der richtigen Anwendung der Farbtherapie sind Nebenwirkungen in der Regel nicht zu erwarten.

 

Farbtherapie: Indikationen im Überblick

Viele Beschwerden und Erkrankungen können durch eine Farbtherapie günstig beeinflusst und gelindert werden:

  • Dementielle Syndrome (Demenz vom Alzheimer Typ, vaskuläre Demenzen) und die sich daraus ergebenen Symptome, z.B. depressive Verstimmungen, Appetitlosigkeit,
  • Schmerzen, Antriebslosigkeit, innere und motorische Unruhe
  • Depressionen, depressive Verstimmungen
  • Psychische Belastungen, Trauer, Wut, Liebeskummer, krankhafte Eifersucht
  • Aggressives Verhalten
  • Stress
  • Antriebs- und Energielosigkeit
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Ängste
  • Appetitlosigkeit
  • Unruhezustände, motorische und innere Unruhe, Erregtheit, Nervosität
  • Einschlafprobleme, Schlafstörungen
  • Schmerzen, Entzündungen, Spasmen, Muskelverspannungen
  • Gelenkentzündungen (Arthritis), rheumatische Beschwerden, Arthrosen
  • Stoffwechselstörungen
  • Geschwächte Immunabwehr
  • Erkältungskrankheiten, Husten, Entzündung der Bronchien (Bronchitis)
  • Eingeschränkte Körperfunktionen

 

 

Farbtherapie: Kontraindikationen im Überblick

Im Rahmen einer Farbtherapie sollten bei bestimmten Beschwerden und Erkrankungen gewisse Farben nicht zum Einsatz kommen, weil sich diese Zustände verstärken und verschlimmern können.

Rot: Farben können einen Einfluss auf unseren Blutdruck nehmen, woraus sich entsprechend Kontraindikationen ergeben. Menschen mit einem erhöhten Blutdruck sollten demnach auf warme, anregende Farben verzichten, weil Farben wie Rot den Blutdruck weiter ansteigen lassen können. Menschen mit niedrigem Blutdruck hingegen sollten anregende Farben wie z.B. Rot für die Behandlung berücksichtigen. Rot darf auch nicht bei entzündlichen Prozessen angewendet werden und ist auch starker Nervosität und Reizbarkeit kontraindiziert.

Orange: Menschen, die unter Gewichtsproblemen leiden, sollten berücksichtigen, dass die Farbe Orange appetitanregend ist!

Blau: Personen sollten nicht mit der Farbe Blau behandelt werden, wenn sie sich körperlich und geistig stark erschöpft fühlen, zu depressiven Verstimmungen neigen und stark melancholisch sind.

 

Farbtherapie: Nebenwirkungen im Überblick

Die Farbtherapie gehört zu den Behandlungsmethoden, die relativ schnell auf Körper, Geist und Seele einwirken und bei der keine Nebenwirkungen zu erwarten sind.
Farbtherapie: Therapieformen und Techniken

Im Bereich der Farbtherapie haben sich verschiedene Behandlungsmethoden entwickelt. Farben wirken über die Augen oder Haut als Licht- und Farbwellen auf uns Menschen ein. Das kann über die Augen mittels Farbkarten, Farbtafeln und Farbbrillen erfolgen, aber auch eine farbige Wohnungseinrichtung, Wandfarben oder entsprechende Kleidung können anregende, beruhigende oder regenerierende Effekte erzeugen. Nahrungsmittel und Getränke, die vor dem Verzehr mit Farben bestrahlt werden oder über eine entsprechende Eigenfarbe verfügen oder auch Farbbäder stellen weitere Möglichkeiten dar, Farbe und deren Wirkweisen zu nutzen.

Um psychische und physische Beschwerden zu lindern und Selbstheilungskräfte anzuregen, können weitere Farbtherapieformen zum Einsatz kommen, wie zum Beispiel die so genannte Farbpunktur, Farbvisualisierung, Aura-Soma-Therapie oder die Farbmeridiantherapie.

 

Farbtherapie: Farbbestrahlung

Bei der Farbbestrahlung erfolgt die Behandlung in Form einer Bestrahlung mit farbigem Licht. Zur Durchführung einer Farbbestrahlung wird ein einfacher Farbstrahler benötigt, in dem verschiedene Farbfilter eingesetzt werden können. Die Farbinformationen während der Farbbestrahlung werden dann über den Blut- und Lymphkreislauf im gesamten Organismus verteilt. Die Behandlungsmethode wirkt demnach über die Augen und Haut, über das Gehirn und auf alle Zellen im Körper.

 

Durchführung und Dauer der Behandlung

Bei der Farbbestrahlung strahlt die Lichtquelle in einem Abstand von 10 bis 20 Zentimetern auf bestimmte Hautareale. Sowohl der gesamte Körper als auch einzelne Regionen wie zum Beispiel ein Organ oder Gelenk können bestrahlt werden. Die Bestrahlung mit einer entsprechenden Farbe soll in der Regel 5 bis 10 Minuten und höchstens 20 Minuten andauern. Es wird empfohlen, die Farbbestrahlung regelmäßig durchzuführen, um die erwünschte Wirkung zu erreichen und außerdem sollte für die Behandlung eine ruhige und entspannte Atmosphäre geschaffen werden.

 

Farbtherapeutische Selbstbehandlung mit Farbbestrahlung

Die Farbbestrahlung kann von einem Therapeuten durchgeführt werden, ist aber auch eine sehr einfache Methode für eine Selbstbehandlung mit Farben. Für die Selbstbehandlung ist die Kenntnis über die Wirkweisen von Farben und über mögliche Kontraindikationen elementar wichtig. So sollten unter anderen Entzündungsprozesse nicht mit warmen Farben wie Rot, Gelb oder Orange behandelt werden, sondern mit kalten Farben wie Blau oder Violett.

Für die Farbbestrahlung eignen sich verschiedene Farblampen oder Farbstrahler, z.B. Stativ- oder Tischgeräte, die entsprechende Farb- und Lichtimpulse abgeben. Jede Farblampe kann verwendet werden, die über die entsprechenden Farbfilter verfügt. Bei der Verwendung solcher Geräte für eine Farbtherapie sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass diese Geräte mehr als 90.000 Farbabstufungen erzeugen können. Die Helligkeit und Farbintensität wird dann individuell mit einer Fernbedienung eingestellt.

 

Farbtherapie: Farbpunktur nach Peter Mandel

Eine Behandlungsmethode im Bereich der Farbtherapie ist die so genannte Farbpunktur. Entwickelt wurde die Behandlungsmethode in den 1970er Jahren von dem deutschen Heilpraktiker Peter Mandel. Die Farbpunktur verbindet das Wissen um die Wirkmechanismen von Akupunkturpunkten sowie die Meridianlehre aus dem Bereich der Chinesischen Medizin mit Erkenntnissen aus der Farbtherapie und Biophotonenforschung. Peter Mandel stellte fest, dass farbige Schwingungsenergien über die Haut ins Körperinnere geleitet werden und dort Heilungsimpulse abgeben können. Mittels farbigen Lichts können so entsprechende Informationen in den Körper eindringen und Disharmonien auf der energetischen Ebene ausgleichen. Besonders gute Effekte werden nach Mandel erzielt, wenn gebündeltes farbiges Licht direkt auf bestimmte Akupunkturpunkte einwirken und die Akupunkturpunkte dadurch stimuliert werden.

Für seine Behandlungsmethode entwickelte Mandel eine stiftförmige Farblampe für die präzise Farbbestrahlung der Akupunkturpunkte. So setzt Mandel unter anderem seinen so genannten Infrarot-Stift zur Behandlung von Schmerzpatienten ein.

Bei der Durchführung der Farbpunktur werden die Akupunkturpunkte demnach nicht wie üblich mit dem Stechen von feinen Akupunkturnadeln stimuliert, sondern durch die Bestrahlung von Farben. Für die Farbpunktur-Behandlung können alle Akupunkturpunkte, die klassischen Akupunkturpunkte, die Zustimmungs- oder Alarmpunkte und viele mehr verwendet werden. Auch bestimmte Hautsegmente und Reflexzonen sind Bestandteil der Behandlung sein.

Bei der Farbpunktur werden die drei Grundfarben Rot, Gelb und Blau sowie die Komplementärfarben Grün, Violett und Orange zum Einsatz.

 

Durchführung der Behandlung

Die Farbpunktur gehört zu den ganzheitlichen Therapieformen und elementar wichtig für diese Behandlungsform ist nicht nur die Wirkung der Farben, sondern auch die Kenntnis über die Wirkweisen der Akupunkturpunkte. Je nach Beschwerdebild wählt der Therapeut bestimmte Akupunkturpunkte, Hautareale und eine entsprechende Farbe aus. Der Farbstrahl fixiert für etwa 1 bis 2 Minuten den entsprechenden Punkt.

Die Farbpunktur lässt sich bei allen Erkrankungen entweder therapiebegleitend oder als Alleintherapie einsetzen. Wegen ihrer regulativen Wirkung stellt sie auch eine ideale Maßnahme zur Krankheitsvorbeugung dar.

 

Farbtherapeutische Selbstbehandlung mit Farbpunktur

Die Farbpunktur sollte von einem dafür ausgebildeten Therapeuten durchgeführt werden, der über ein gewisses Maß an praktischer Erfahrung und zudem über fundiertes Wissen im Bereich der Chinesischen Medizin und Akupunktur verfügt.

 

Farbtherapie: Farbmeridiantherapie nach Christel Heidemann

Die Begründerin der Farbmeridiantherapie war die gelernte Physiotherapeutin und Krankengymnastin Christel Heidemann (1924 – 1998). In jahrelangen Experimenten fand Heidemann heraus, dass die verschiedenen 12 Leitbahnen (Meridiane) aus dem Beriech der Chinesischen Medizin auf Streichungen im Bindegewebe, insbesondere der Bindegewebszonen am Rücken, reagieren. Auf die entsprechenden Akupunkturpunkte der Meridiane legte Heidemann dann mit pflanzlichen Auszügen gefärbte Seide und stellte fest, dass die Spannungen der verschiedenen Zonen im Bindegewebe durch die farbigen Auflagen harmonisiert werden konnten.

Diese gefärbten Stoffkreise sollen ihr zufolge einen aktivierenden, ausgleichenden oder schmerzlindernden Einfluss haben auf den Menschen. Die Anwendung der Farbmeridiantherapie eignet sich bei unklaren Beschwerden am Bewegungsapparat, als begleittherapeutische Maßnahme bei Nebenwirkungen durch eine Chemo- oder Strahlentherapie sowie bei Schmerzzuständen und Narbenbehandlung. Auch zur Stabilisierung der Rekonvaleszenz (Erholungsphase) nach langen Erkrankungen, bei schweren Erschöpfungszuständen oder psychischen Krisen kommt die Farbmeridiantherapie zum Einsatz, um die Selbstheilungskräfte zu fördern und das Wohlbefinden zu verbessern.

 

Durchführung der Behandlung

Zunächst wird der Therapeut das Bindegewebe am Rücken abtasten (Bindegewebstastbefund am Rücken) und Blockaden an den Leitbahnen aufspüren. Je nach Beschwerdebild und blockierten Meridianen wird eine ganz bestimmte Farbe für die Behandlung ausgewählt. Die blockierten Meridiane werden dann mit farbigen Pflastern in Form von etwa 1 Zentimeter großen, naturgefärbten Seidenkreisen beklebt. Dadurch sollen die Blockaden gelöst, Schmerzen gelindert und die Gesundheit positiv beeinflusst werden. Eine Dauerwirkung wird dadurch unterstützt, dass die farbigen Seidenkreise täglich, bei stärkeren Beschwerden auch zweimal täglich, ausgewechselt werden, da die Pflaster der Erfahrung nach ihre Wirkkraft verlieren. Wie lange die Behandlung durchgeführt wird, hängt von Art und Ausprägung der Erkrankung ab.

 

Farbtherapeutische Selbstbehandlung mit Farbmeridiantherapie

Die Farbmeridiantherapie sollte von einem dafür ausgebildeten Therapeuten durchgeführt werden, der über ein gewisses Maß an praktischer Erfahrung und zudem über fundiertes Wissen im Bereich der Chinesischen Medizin und Akupunktur verfügt.

 

Farbtherapie: Aura-Soma-Therapie nach Vicky Wall

Die Aura-Soma-Therapie aus dem Bereich der Farbtherapie wurde in den 1980er Jahren von der englischen Pharmazeutin Vicky Wall entwickelt. Die Aura-Soma-Therapie bezieht sich auf eine ganzheitliche und feinstoffliche Behandlungsmethode, welche heilende Energien von Farben, Pflanzen und Edelsteinen kombiniert. Zunächst lag das Augenmerk der Aura-Soma-Therapie auf Behandlungen im kosmetischen Bereich, erst später wurde der medizinische Bereich mit einbezogen. „Aura“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet (Luft-)Hauch, Dunst oder Schimmer. Das altgriechische Wort „Soma“ meint übersetzt Körper. Bei der Aura-Soma-Therapie werden ätherische Öle in vielen unterschiedlichen Farbkombinationen gemischt und in klare Fläschchen abgefüllt. Es handelt sich um ätherische Öl-Wasser-Substanzen aus ansprechenden Farben und Gerüchen. In der unteren Flaschenhälfte befindet sich die wässrige Farblösung, darüber schwimmt die ölige Farblösung. Inzwischen gibt es über 90 verschiedene Öle für die Aura-Soma-Therapie, die natürlichen Ursprungs in Form von pflanzlichen Ölen und Farbstoffen sind. Hinter jedem dieser zweifarbigen Öle verbirgt sich ein eigener Charakter, der dem Patienten bei seinem entsprechenden Thema und in seiner Entwicklung unterstützen soll. Im Rahmen der Aura-Soma-Therapie wählt der Patient seine vier Lieblings-Fläschchen aus der breiten Farbpalette aus. Die erste Wahl ist die so genannte Seelenflasche, die das Potential definiert, die zweite Flasche soll aufzeigen, wo die größten Probleme und Schwierigkeiten zu orten sind, die dritte Flasche soll darauf hinweisen, wo wir in der Gegenwart stehen und die vierte Flasche soll Auskunft darüber geben, was in Zukunft möglicherweise zu erwarten ist.

Abhängig vom Heilungsziel muss die Emulsion auf bestimmten Hautstellen regelmäßig aufgetragen werden. Jeder Farbkombination wird sowohl eine bestimmte Schwingung als auch eine besondere Kraft zugeordnet. Diese Kraft soll dann eine ganzheitliche, heilende Wirkung auf Körper und Psyche entfalten.

 

Durchführung der Behandlung

Bei der Aura-Soma-Therapie wählt der Patient aus einer Palette an verschieden farbigen Flüssigkeiten, die in kleinen Fläschchen abgefüllt sind, seine liebsten Farben oder Farbkombinationen aus. Nachdem der Patient seine Farbwahl getroffen hat, kann der erfahrene Farbtherapeut aus der Farbkombination Informationen ermitteln und im Anschluss bestimmte Hautareale mit den gewählten Flüssigkeiten behandeln. Die Flüssigkeit wird auf die Haut aufgetragen und um den Körper herum gewedelt, damit sich der ätherische Duft entfalten kann.

 

Farbtherapeutische Selbstbehandlung mit Aura-Soma-Essenzen

Die Aura-Soma-Therapie kann bzw. soll in Form einer Selbstbehandlung erfolgen. Grundlage für die Selbstbehandlung ist aber ein Beratungsgespräch durch einen erfahrenen Farbtherapeuten, der im Anschluss des Gesprächs über die Anwendung aufklärt. Anschließend nimmt der Patient die entsprechenden farbigen Flüssigkeiten mit nach Hause und reibt die Essenz einmal am Tag auf bestimmte Körperareale. Für den Erfolg der Behandlung ist es laut Aura-Soma-Therapie wichtig, dass der Patient das Einreiben mit der Flüssigkeit in ritualisierten Bewegungen selber macht, um die körpereigenen Schwingungen auf die Essenz zu übertragen.

 

Farbtherapie: Farbtherapie-Brillen

Farbbrillen sind im Rahmen einer Farbtherapie eine sehr einfache Möglichkeit, Farben aufzunehmen und auf seinen Organismus einwirken zu lassen. Bereits Johann Wolfgang von Goethe, der Wegbereiter der Farbtherapie, soll an trüben, grauen Tage durch gelbes Glas geschaut habe und damit von der hellen, freundlichen Wirkung profitiert haben.
Inzwischen gibt es ein großes Angebot an Farbbrillen von vielen verschiedenen Anbietern.
Farbbrillen können schnell und direkt ihre Wirkung entfalten und unsere Stimmungslage oder Wohlbefinden positiv beeinflussen. Es gibt auch Brillenmodelle mit austauschbaren Gläsern, so dass die Brillengläser je nach persönlichem Bedarf ausgetauscht werden können.

 

Die Wirkung von Farbbrillen im Überblick

Rote Farbbrille: Die rote Farbbrille gilt als Powerbrille und entfaltet eine stimulierende, aktivierende und aufregende Stimmung. Bei Schwäche, Müdigkeit und Abgespannt verleiht die rote Brille neue Kraft und Energie und aktiviert die Lebenskräfte.

Orangefarbene Farbbrillen: Orangefarbene Brillen werden auch als Energiebrillen bezeichnet, weil sie eine leistungssteigernde, aufbauende und anregende Funktion aufweisen sollen. Brillengläser in Orange eignen sich deshalb auch besonders gut für Sportler oder als Ski- und Sonnenbrille. Die Anwendung dieser Farbtherapie-Brille eignet sich auch bei Stress und verminderter Kreativität, soll depressive Verstimmungen vertreiben und für mehr Lebensfreude sorgen.

Gelbe Farbbrillen: Gelbe Farbbrillen sind „Gute-Laune“-Brillen. Sie wirken stimmungsaufhellend, aufmunternd und nervenstärkend und sorgen außerdem für eine positive Energie. Wer traurig, nervös, melancholisch oder unzufrieden ist, sollte die positive Wirkung der Farbe Gelb nutzen. Auch bei Ängsten, Spannungen und Mutlosigkeit kann die gelbe Farbbrille zum Einsatz kommen.

Grüne Farbbrillen: Die grüne Farbbrille wird auch als „Harmonie-Brille“ bezeichnet, weil sie eine harmonisierende, ausgleichende, neutralisierende, erholsame und vitalisierende Wirkung entfaltet. Sie eignet sich gut zum Ausgleich von Geist und Psyche bei Nervosität, Überreiztheit, Stress, stärkt die Sinne und Konzentration und wirkt ausgleichend vor Prüfungen, Besprechungen und wichtigen Terminen.

Blaue Farbbrillen: Blaue Farbbrillen sind die „Anti-Stress“-Brillen unter den Farbtherapie-Brillen. Blaue Brillengläser wirken beruhigend, entspannend, lösend und harmonisierend und sorgen für geistige und psychische Entspannung. Blaue Farbbrillen können Anwendung finden bei Unruhezuständen, Nervosität, Schlafproblemen und zur Entspannung nach einem stressigen Tag.

Violette Farbbrillen: Die violette Farbbrille wird auch als „Inspirations“-Brille bezeichnet, da sie eine ausgleichende und regenerierende Wirkung vermittelt und für geistige Anregung und für mehr Kreativität steht. Die unterstützt zudem eine gewisse Distanz zum Alltag und eignet sich daher besonders gut für Meditation. Auch bei emotionalen Problemen, fehlendem Vertrauen oder zur Förderung der Kreativität und Spiritualität kann die violette Farbbrille zum Einsatz kommen.

 

Durchführung der therapeutischen Anwendung von Farbbrillen

Farbtherapie-Brillen sollten pro Anwendung nicht länger als 5 Minuten getragen werden, weil ein zu langes Tragen von Farbbrillen eine negative Wirkung entfalten kann, indem die Wirkung ins Gegenteil kippt. Mit ausreichend zeitlichem Abstand ist die Anwendung von Farbtherapie-Brillen für therapeutische Zwecke bis zu zweimal am Tag möglich.

 

Farbtherapie: Farbige Kleidung

Die Farbwahl unserer Kleidung ist ebenfalls eine sehr einfache Möglichkeit, unsere Stimmungslage zu verändern und positiv zu beeinflussen, wodurch auch das Wohlbefinden gesteigert werden kann. Unsere farbliche Kleiderwahl gibt auch Auskunft über die momentane Stimmungslage, die bewusst oder unbewusst vermittelt wird.

 

Die Wirkung von farbiger Kleidung im Überblick

Rote Kleidung: Rote Kleidung hat unter anderem eine wärmende Wirkung an kalten Tagen, fördert das Durchsetzungsvermögen, gibt neue Energie und Kraft bei Müdigkeit und Abgespanntheit und regt außerdem die Produktion von Sexualhormonen an. Auf rote Kleidung sollte aber besser verzichtet werden, wenn Zustände wie Anspannung und Nervosität sehr ausgeprägt sind, denn die Farbe Rot kann Spannungszustände verstärken!

Orangefarbene Kleidung: Leiden Sie unter depressiven Verstimmungen oder sind sie ein Morgenmuffel, dann wirkt sich das Tragen von orangefarbener Kleidung positiv auf ihr Gemüt aus. Orange fördert die Kommunikation und Geselligkeit und sollte als Kleidung getragen werden, um sich vor Einsamkeit und Langeweile zu schützen. Auch bei Menstruationsbeschwerden oder Gebärmutterkrämpfen wirkt sich orangenfarbene Kleidung lindernd aus.

Gelbe Kleidung: Fühlen Sie sich morgens häufig kraftlos, niedergeschlagen und müde? Dann greifen Sie zu einem gelben Oberteil, denn die Farbe Gelb vermittelt eine fröhliche, aufhellende Stimmung. Gelbe Kleidung sorgt für gute Laune, wirkt aufmunternd und verscheucht trübe Stimmungslagen. An grauen Tagen bringt das Tragen von gelber Kleidung Sonne ins Gemüt.

Grüne Kleidung: Grüne Kleidung wirkt ausgleichend und harmonisierend, sie beruhigt den Organismus und bringt Körper, Geist und Seele in Einklang. Auch bei Liebeskummer, Stress und Müdigkeit sollte zu grüner Kleidung gegriffen werden. Bei inneren Unruheständen sorgt eine grüne Kleidungswahl für mehr Ausgeglichenheit und Harmonie. Im Alltag wirken Menschen mit grüner Kleidung außerdem großzügig und vertrauenserweckend.

Blaue Kleidung: Blaue Kleidung fördert die innere Ruhe und entfaltet eine positive und entspannende Wirkung bei nervösen, aufregenden und aufgebrachten Zuständen. Blaue Kleidung fördert das Durchhalten bei hohen Anforderungen oder bei anstrengenden Auseinandersetzungen. Blaue Kleidung wirkt kühlend bei heißem Wetter, beruhigend, energieausgleichend und schmerzlindernd bei Kopfschmerzen oder Zahnschmerzen.

Violette Kleidung: Violette Kleidungsstücke fördern die Konzentration, Inspiration und Kreativität. Bei Schwächezuständen, Schutzlosigkeit und stark materialistischem Denken sollte zu violetter Kleidung gegriffen werden wie auch nach Krankheiten zur Verbesserung der Gesundheit.

 

Farbtherapeutische Selbstbehandlung mit farbiger Kleidung

Das bewusste Tragen von farbiger Kleidung stellt eine einfache Möglichkeit für die Selbstbehandlung mit Farben dar. Grundkenntnisse über die Wirkung von Farben oder ein beratendes Gespräch über die unterschiedlichen Wirkweisen verschiedener Farbtöne sowie das Wissen über mögliche Kontraindikationen sollten die Grundvoraussetzung für die Selbstbehandlung sein.

 

Farbtherapie: Farbliche Gestaltung der Wohnung

Auch die Einrichtung und Gestaltung der Wohnung können mittels Farben direkt die Stimmung beeinflussen. Nach der im asiatischen Raum verankerten Feng-Shui-Lehre sollen die Raumwände in der Wohnung je nach Funktionalität mittels bestimmter Farben gewisse Stimmungen erzeugen und beeinflussen. So eignet sich z. B. die soziale und kommunikative Farbe Orange für gesellige Räume wie etwa Küche oder Esszimmer. Ein zartes Apricot steht für Gemütlichkeit und passt dementsprechend gut in das Wohnzimmer. Die Farbe Gelb eignet sich mit seiner den Geist und den Lerneifer anregenden sowie konzentrationsfördernden Wirkung besonders gut für Arbeitszimmer. Die Schlafzimmerwände sollten insbesondere bei Schlafproblemen mit der Farbe Blau versehen werden. Blau entfaltet eine beruhigende und entspannende Wirkung. Ein besonders ausgeprägtes und zugleich erfüllendes Liebesleben soll übrigens durch die Farbe Lila im Schlafzimmer gefördert werden können und nicht, wie man meinen könnte, durch die Farbe Rot.

 

Farbtherapie: Farbige Badezusätze

Ein warmes Farbbad kann eine wohltuende, entspannende und beruhigende Wirkung auf Körper, Geist und Seele entfalten.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Badewasser einzufärben und zu gestalten: Einerseits gibt es farbige Unterwasserlampen, wie sie gerne in größeren Thermalbädern zu Wellnesszwecken verwendet werden, andererseits gibt es spezielle Farben, die dem Badewasser zugefügt werden können, um das Wasser in einer bestimmten Farbe einzufärben, je nach Wirkung, die erzielt werden soll. Das Einfärben des Badewassers kann zudem auch über Blütenblätter oder Kräuter erfolgen, dann entsteht eine zusätzliche aromatherapeutische Wirkung durch den angenehmen Duft der Kräuter und Blüten. Es gibt außerdem noch die Möglichkeit, dass das Badewasser vorher mit einer bestimmten Farbe bestrahlt wird oder dass während des Badens eine farbige Lampe das Bad beleuchtet.
Ein Farbbad kann für körperliche oder psychische Leiden genutzt werden, denn es besitzt eine heilsame und energiereiche Wirkung. Die zugefügten Stoffe werden direkt von der Haut aufgenommen und auch über die Augen entfalten die Farben ihre entsprechende Wirkung.

 

Die Wirkung von farbigen Badezusätzen im Überblick

Rotes Bad: Ein rotes Farbbad soll Kraft und Vitalität, Lebensfreude und Mut verleihen. Die warme Farbe Rot eignet sich zum Aufwärmen bei Unterkühlung, wenn eine Erkältung bevorsteht, der Blutdruck zu niedrig ist oder bei Müdigkeit und Erschöpfung. Rotes Badewasser hat auch eine positive Wirkung auf das Selbstvertrauen und bei Mutlosigkeit.
Orangefarbenes Bad: Ein Bad in orangefarbenem Wasser unterstützt eine wärmende Wirkung und steigert das Wohlbefinden. Die Farbe Orange steht für Arbeitslust, Freude und Sinn für Humor, wirkt aber auch gegen Hautprobleme, Allergien und chronische Ekzeme. Die Farbe Orange regt auch den Appetit an und ist nicht für Menschen geeignet, die unter Gewichtsproblemen leiden.

Gelbes Farbbad: Gelbes Badewasser sollte Anwendung finden bei Müdigkeit, Traurigkeit, depressiven oder melancholischen Verstimmungen sowie bei Nervosität und fehlender Konzentration. Die gelbe Farbe verfügt über eine anregende Wirkung auf den Körper und die Psyche und sorgt für gute Laune. Auf körperlicher Ebene wirkt gelbes Badewasser anregend auf eine schlechte Verdauung und wirkt sich zudem lindern bei Blähungen aus.

Grünes Bad: Für eine tiefe Entspannung bietet sich ein Bad in grünem Wasser an. Ein grünes Bad sorgt für körperliche Ruhe und wirkt harmonisierend auf den Geist und die Psyche. Das grüne Farbbad sollte Anwendung finden bei chronischen Erkrankungen und körperlichen Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Verdauungsproblemen. Auch bei Nervosität und Anspannung wirkt sich grünes Badewasser positiv aus.

Blaues Bad: Ähnlich wie beim grünen Badewasser sorgt auch ein blaues Bad für tiefe geistige und psychische Entspannung und sorgt zudem für körperliche Ruhe. Menschen, die gestresst sind, die nicht gut schlafen können oder die auf körperlicher Ebene unter Juckreiz, Menstruationsbeschwerden oder Augen-, Ohren-, Nasen und Rachenproblemen leiden, sollten ein blaues Farbbad zur Behandlung wählen.

Violettes Bad: Ein violettes Wasser sollte Anwendung finden, um den Kopf frei zu bekommen und unterstützt zudem, abschalten zu können. Das violette Bad sorgt zudem für mehr Kreativität und hat eine anregende Wirkung auf Psyche und Geist.

 

Anwendung und Dauer eines Farbbades

In der Regel sollte ein Farbbad nicht kürzer als 20 Minuten und nicht länger als 30 Minuten andauern. Die Wassertemperatur nicht heißer sein als 39° Celsius sein. Das Bad sollte außerdem in ruhiger Atmosphäre genossen werden. Die Farbwirkung wird häufig nur unbewusst wahrgenommen, wichtig ist eine anschließende, etwa 30-minütige Ruhephase zum Entspannen, denn sowohl der Geist als auch der Körper benötigt eine gewisse Zeit, um die Farbreize verarbeiten zu können.

 

Farbtherapeutische Selbstbehandlung: Farbige Bäder

Farbbäder können auf sehr einfache Art und Weise sowohl für kosmetische als auch für das gesundheitliche Wohlbefinden in den eigenen vier Wänden genossen werden, vorausgesetzt im Bad befindet sich auch eine Badewanne. Die einfachste Form für ein Farbbad ist das Einfärben des Wassers mit einer entsprechenden Farbe. Grundkenntnisse über die Wirkung von Farben sowie das Wissen über mögliche Kontraindikationen sollten die Grundvoraussetzung für die Selbstbehandlung sein.
Sollte das Farbbad nicht nur das Wohlbefinden steigern, sondern konkrete Beschwerden lindern oder für andere gesundheitliche Aspekte angewendet werden, sollte im Vorfeld Rücksprache mit dem behandelnden Arzt gehalten werden.

 

Farbtherapie: Farbige Lebensmittel und Getränke

Frisches Obst und Gemüse haben nicht nur einen positiven Einfluss auf unseren Organismus, auch die Wahl der Farbe von Obst- und Gemüsesorten spielt eine Rolle für die Gesundheit. Farbige Lebensmittel und auch farbige Getränke können sich positiv auf unser Wohlbefinden auswirken. Nahrungsmittel werden in erster Linie direkt nach ihrer Farbe ausgewählt, können zusätzlich aber auch mit Farbe beleuchtet werden, um eine entsprechende Wirkung zu erzielen. Klare und farblose Getränke wie beispielsweise kohlensäurefreies Mineralwasser oder Heilwasser sollten hingegen vor dem Trinken mit einer individuell ausgewählten Farbe beleuchtet werden.

 

Die Wirkung von farbigem Obst und Gemüse im Überblick

Rotes Obst und Gemüse: Rotes Obst und Gemüse wie Paprika, Tomaten, Hagebutten, Chili oder rote Früchte wie Erdbeeren und Himbeeren verfügen über eine leistungssteigernde, verdauungsfördernde und blutdrucksteigernde Wirkung. Rote Lebensmittel können die Herzfunktionalität und die Durchblutung verbessern, sie unterstützen die Bildung der roten Blutkörperchen, normalisieren einen zu niedrigen Blutdruck und stärken außerdem die Atemwege.
Menschen, die sehr nervös, reizbar und hyperaktiv sind, sollten rote Lebensmittel hingegen nur in Maßen konsumieren.

Orangenfarbenes Obst und Gemüse: Orangenfarbene Lebensmittel wie zum Beispiel Karotten, Kürbis, Orangen und Aprikosen sorgen für gute Laube und Freude und können demzufolge auch depressive Verstimmungen vertreiben und das Gemüt positiv beeinflussen. Menschen hingegen, die unter Übergewicht leiden, sollten bei dem Verzehr von orangenfarbenen Lebensmitteln bedenken, dass diese über eine appetitanregende Wirkung verfügen.

Gelbes Obst und Gemüse: Gelbe Nahrungsmittel wie zum Beispiel Zitronen, Paprika, Kürbisse, Mais, Bananen oder Ananas sollen die sexuelle Lust verstärken wie auch die Funktionen der Bauchspeicheldrüse, der Leber und Blase. Gelbes Obst und Gemüse sollte vermehrt auf dem Teller vertreten sein, wenn die Verdauung Probleme bereitet oder bei rheumatischen Beschwerden sowie bei Erkältungen und grippalen Infekte. Auf der Gemütsebene wirken sich gelbe Nahrungsmittel positiv auf die Nerven aus, fördern die Konzentration und regen das Interesse bei Teilnahmslosigkeit an. Gelbe Lebensmittel verfügen wie auch orangefarbene Lebensmittel über eine appetitanregende Wirkung und sollten im Rahmen einer Gewichtsreduktion nur in Maßen genossen werden. Eine weitere Kontraindikation für gelbe Lebensmittel ist die Schilddrüsenfunktion.

Grünes Obst und Gemüse: Grünes Essen hat eine beruhigende Wirkung und wirkt sich deshalb positiv auf unsere Nerven aus. Salate, Erbsen, Bohnen, Äpfel und Birnen, Kräuter und viele Heilpflanzen stärken außerdem die Abwehrkräfte des Körpers, stärken die Lungenfunktion und verbessern die Muskeltätigkeit und Reaktionsfähigkeit. Grüne Lebensmittel sollten vermehrt gegen Nervosität, Überreiztheit oder auch bei Liebeskummer gegessen werden.

Blaues Obst und Gemüse: Blaues Obst und Gemüse wie Pflaumen, Trauben, Heidelbeeren oder Feigen haben eine blutdrucksenkende Wirkung und wirken sich zudem positiv auf den Magen und Darm aus. Menschen, die vom Gemüt her häufig gereizt und aggressiv sind, sollten öfter auf blaue Lebensmittel zurückgreifen, um die Entspannung zu fördern. Bei starker körperlicher und geistiger Erschöpfung und depressiver Verstimmung sollte allerdings besser auf blaues Obst und Gemüse verzichtet werden.

Violettes Obst und Gemüse: Auberginen, Sauerkirschen, rote Bete gehören zu den violetten Lebensmitteln, die mit ihrer abführenden Wirkung bei Verstopfung (Obstipation) eingesetzt werden können oder zur Vorbeugung (Prophylaxe) von Krampfadern (Varizen). Violette Lebensmittel wirken außerdem appetitzügelnd und können Menschen mit Übergewicht bei einer Gewichtsreduktion unterstützen.

 

Farbtherapeutische Selbstbehandlung: Farbige Lebensmittel und Getränke

Das bewusste Verwenden von bestimmten Farben bei Nahrungsmitteln stellt eine einfache Möglichkeit für die Selbstbehandlung mit Farben dar.
Grundkenntnisse über die Wirkung von Farben oder ein beratendes Gespräch über die unterschiedlichen Wirkweisen verschiedener Farbtöne sowie das Wissen über mögliche Kontraindikationen sollten die Grundvoraussetzung für die Anwendung sein.

 

Farbtherapie: Farbvisualisierung

Die Farbvisualisierung im Rahmen der Farbtherapie beschäftigt sich mit der Wirkung von Farben durch einfache visuelle Vorstellung einer bestimmten Farbe vor dem inneren Auge. Um eine positive Wirkung zu erzielen, sollte der Patient entspannt im Liegen sich die entsprechende Farbe in seiner Phantasie vorstellen.

Jede Farbe verfügt dabei über eine eigene Qualität. Die energetischen Impulse der Farbvisualisierung sollen dem gesamten Organismus zu Harmonie verhelfen und für einen ausgeglichenen Energiehaushalt sorgen.

 

 

Exkurs: Lichttherapie

Die Lichttherapie gehört zwar nicht zu klassischen Farbtherapie, da sie jedoch mit farbigem Licht arbeitet und häufig mit der Farbtherapie assoziiert wird, möchten wir hier auch auf die wichtigsten lichtherapeutischen Anwendungen eingehen.

 

Lichttherapie mit Infrarot-Licht

Die Lichttherapie mit Infrarot-Licht gehört nicht in den Bereich der Farbtherapie, denn die Grundlage der Lichttherapie ist das Infrarot- oder UV-Licht (Licht einer bestimmten Wellenlänge) und die Farben, weil wir sie sehen (oder auch nicht) sind bei dieser Therapieform irrelevant.

Die Behandlung mit infraroten Strahlen wird der so genannten Foto- und Thermotherapie zugeordnet, denn das Infrarotlicht ist nicht sichtbar, aber auf der Haut durch Wärme spürbar. Infrarotlichtlampen kommen deshalb auch nur bei Beschwerden zum Einsatz, wenn der Behandlungserfolg durch Wärme erzielt werden kann. Infrarot-Strahlen verfügen über eine beruhigende, entspannende, schmerzlindernde und durchblutungsfördernde sowie über eine schleimlösende Wirkung. Diese wohltuende Wirkung einer Rotlichtlampe entsteht dadurch, dass Infrarotes Licht einige Millimeter tief in das bestrahlte Gewebe eindringen und damit auch tiefer liegende Gewebeschichten erwärmen kann.

 

Anwendungsbereiche von Infrarot-Licht

Traditionell angewendet wird die Bestrahlung mit Infrarot-Licht zur Behandlung von Muskelverspannungen, Hexenschuss, Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen, rheumatischen Erkrankungen oder bei Mittelohrentzündungen und Nasennebenhöhlenproblemen. Auch bei Hauterkrankungen wie zum Beispiel Akne oder bei Erkältungen können Wärmebehandlungen mit Infrarotstrahlen sich positiv auswirken.

 

Durchführung und Dauer der Anwendung von Infrarot-Licht

Die Strahlen einer Rotlicht-Lampe werden während der Behandlung direkt auf das zu bestrahlende Hautareal gerichtet. Die Hautpartie sollte nicht von Kleidung bedeckt werden, weil dadurch die Wirkung beeinträchtigt werden kann. Der Abstand zwischen Rotlichtlampe und Hautareal sollte über einen Abstand von etwa 30 bis 50 Zentimeter verfügen. An den angegebenen Abstand sollte sich unbedingt gehalten werden, weil es durch die starke Hitzeentwicklung schnell zu Verbrennungen an Haut und Gewebe kommen kann. Die Dauer der Bestrahlung sollte in der Regel zwischen 10 und 20 Minuten, aber nicht länger sein. Diese Behandlung kann zwei- bis dreimal pro Tag durchgeführt werden.

Während der Behandlung mit einer Infrarot-Lampe sollten sich keine leicht brennbaren Gegenstände, wie z.B. Papier oder Kleidung in unmittelbarer Nähe befinden. Auch sollte der direkte Blickkontakt zwischen Augen und Infrarot-Lampe vermieden werden, weil die Wärme und das Licht die Augen schädigen können. Aus diesem Grund sollte immer eine Schutzbrille benutzt oder die Augen geschlossen werden.

 

Selbstbehandlung: Lichttherapie mit Infrarot-Licht

Die Selbstbehandlung mit Infrarot-Licht ist mit einem entsprechenden Gerät leicht im Alltag durchzuführen. Infrarotlicht wird dann therapeutisch eingesetzt, wenn die gesundheitlichen Beschwerden durch Wärmeeinwirkung behoben werden können. Vor einer Selbstbehandlung sollte aber immer vorsorglich ein Arzt konsultiert oder befragt werden, ob eine Behandlung der entsprechenden Beschwerden überhaupt mit einer Infrarotlampe geeignet ist. Mögliche Kontraindikationen sollten berücksichtigt werden.

 

Lichttherapie mit Blaulicht

Wie die Lichttherapie mit Infrarot-Licht gehört auch die Blaulicht-Therapie nicht in den Bereich der Farbtherapie, da die Farben bei dieser Therapieform, wie bereits erwähnt, keine Rolle spielen. Bei der Blaulichttherapie handelt es sich meist um eine spezielle Form der Lichttherapie, die auch als UVA1-Kaltlichttherapie bezeichnet wird und hauptsächlich bei verschiedenen Hauterkrankungen zum Einsatz kommt.

UV-Licht ist als krebserregend bekannt, weshalb eine langfristige Bestrahlung kontraindiziert ist. Bei der Blaulicht-Therapie handelt es sich um ein ganz bestimmtes blaues Licht ohne schädliche UV-Strahlung, dass entzündete weiße Blutkörperchen in der Haut abtöten kann, aber im Gegensatz zur UV-Bestrahlung keine anderen Zellen angreift. Entzündete weißen Blutkörperchen sind oft Ursache vieler Hauterkrankungen. Die blauen Lichtstrahlen treffen also nur die entzündeten Zellen der Haut und töten diese ab. Anschließend werden die abgetöteten Zellen von den Fresszellen des Körpers zu den Lymphknoten abtransportiert. Die entzündungshemmende Wirkung ähnelt einer Allergie-Impfung, weshalb die Blaulichttherapie auch Lichtimpfung genannt.

Die innovative Behandlungsmethode mit blauem LED-Licht ist in der Medizin noch relativ neu. In verschiedenen Forschungsprojekten verfolgt die Firma Philips Light & Health diesen Ansatz weiter. Ziel solcher Forschungen soll sein, weitere Anwendungen mit blauem LED-Licht zu entwickeln.

Daneben gibt es von der Firma Philips, die hier als Vorreiter auf dem Gebiet erwähnt wird, ein Schmerztherapiegerät gegen Rückenschmerzen, das mit speziellem blauem LED-Licht arbeitet. Das blaue LED-Licht führt bei Haut-Kontakt zu einer körpereigenen Freisetzung von Stickstoffmonoxid (NO), das dann zu dann zu den schmerzenden Muskeln transportiert wird und dort auf natürliche Weise eine Schmerzlinderung hervorruft.
Auch gegen Winterdepression, Müdigkeit und Energieverlust gibt es von Philips ein Lichttherapiegerät mit UV-freiem, blauem LED-Licht, das den Energiehaushalt verbessert und die Stimmung aufhellt. Dieses Gerät ähnelt von der Wirkung den Tageslicht-Lampen, wie sie typischerweise in der Lichttherapie gegen depressive Verstimmungen durch Lichtmangel eingesetzt werden.

 

Anwendungsbereiche der Blaulicht-, Kältetherapie

Verschiedene Hauterkrankungen wie Neurodermitis, Ekzemen, Nahrungsmittelallergien mit Hautbeteiligung, Schuppenflechte (Psoriasis) sowie Schuppenflechte mit Gelenkbeteiligung sind Anwendungsbereiche für die Behandlung mit Blaulicht. Besonders bei Menschen, die an Neurodermitis leiden, kann die Blaulichttherapie als geeignete Therapieoption zum Einsatz kommen.

Typische Symptome der Neurodermitis sind meist trockene, schuppende, entzündete Hautstellen und manchmal quälender Juckreiz. Bisher ist die Neurodermitis nicht heilbar, aber die Symptome können je nach Schweregrad durch unterschiedliche Methoden behandelt werden. Die Behandlungsmethode eignet sich auch für Neugeborene zur Behandlung eines Neugeborenenikterus (Gelbsucht).

 

Durchführung und Dauer der Anwendung

Während der Behandlung mit Blaulicht muss eine Schutzbrille aufgrund der hohen Lichtintensität getragen werden. Die Bestrahlungsdauer sollte 30 Minuten nicht überschreiten und der Abstand zwischen Lichtquelle und Hautpartie sollte etwa 15 bis 20 Zentimeter betragen.

Die Behandlung gilt als schmerzfrei, in seltenen Fällen ist ein Kribbelgefühl beobachtet worden. Das Verfahren gilt als sicher, in Langzeituntersuchungen wurden bisher keine Nebenwirkungen der Blaulichttherapie festgestellt.

 

Selbstbehandlung: Lichttherapie mit Blaulicht

Die Behandlung mit Blaulicht ist noch eine relativ neue Therapieform, die bisher nicht zur Selbstbehandlung geeignet war. Im Bereich Gesundheit und Wohlbefinden hat die Firma Philips nun ein tragbares Medizingerät mit dem Namen Philips BlueControl entwickelt, das eine LED-Lichttherapie zur Behandlung von milder bis moderater Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris) anbietet. Patienten mit Psoriasis vulgaris leiden unter schuppigen, roten Plaques und Ablösungen der Haut, oftmals an sichtbaren Körperstellen. Es handelt sich um eine nicht heilbare chronische Erkrankung der Haut. Das Medizingerät wird vom Arzt verschrieben und ist seit Oktober 2014 erhältlich. Die Handhabe des Gerätes ist unkompliziert und lässt sich leicht in den Alltag einbinden. Das Gerät wird einfach an den betroffenen Stellen mit Haltebändern fixiert. Als Lichtquelle für die Therapie werden 40 speziell betriebene blaue LEDs verwendet, deren Licht frei von ultravioletter Strahlung ist. Das kabellose batteriebetriebene Gerät kann überall und jederzeit genutzt werden. Die erwähnten Geräte zur natürlichen Linderung von Rückenschmerzen (Philips BlueTouch) bzw. zur Energiesteigerung (Philips EnergyUp) sind frei verkäuflich und speziell für die Selbstbehandlung mit blauem Licht entwickelt.

 

Farbtherapie: Farbzuordnung zu Organen / Körperteilen

Den Organen des menschlichen Körpers werden auch bestimmte Farben zugeordnet, die dann mit der Farbe und Energie in Resonanz stehen.
Ist ein Organ geschwächt, erkrankt oder in seiner Funktion gestört, fehlt ihm demnach die entsprechende Farbe oder Energie.

Die Autorin und Farbtherapeutin Christa Muths beschreibt in ihrem Buch „Farbtherapie – Mit Farben heilen, der sanfte Weg zur Gesundheit“ ausführlich die farbliche Zuordnung zu den einzelnen Organen und deren psychischen Entsprechungen.

Einigen Organen werden aber auch zwei Farben zugeordnet.

 

Farbzuordnung und psychische Entsprechungen zu den Organen nach Christa Muths

Rot

  • After – Organ der Ausscheidung, „Müll abgeben“
  • Arterien  – Transport, Lebenskraft
  • Blut  – Vitalität, Lebenskraft
  • Drüsen  –  Aktivität
  • Eierstöcke  –  Kreativität, Schöpfung, Neubeginn
  • Nägel  –  Aggression
  • Galle  –  Stolz, Bitterkeit, Enttäuschung, Verachtung
  • Genitalien  –  Sexualität, Individualität, das Maskuline und Feminine
  • Glieder  –  Flexibilität, Aktivität, Beweglichkeit
  • Hände  –  Begreifen, Handlungsfähigkeit
  • Hoden  –  Maskulinität
  • Penis  –  Macht, aber auch Geben können
  • Prostata  –  Maskulinität
  • Rücken  –  Unterstützung des Lebens, Aufrichtigkeit
  • Wirbelsäule  –  Bewegliche Unterstützung des Lebens, Flexibilität, Fähigkeit zu Veränderung

 

Orange

  • Brüste  –  Mütterlichkeit, Ernährung
  • Dickdarm  –  Geiz, Kontrolle
  • Drüsen  –  Aktivität
  • Ellenbogen  –  Wechselnde Richtungen im Leben, Akzeptanz neuer Ideen
  • Galle  –  Stolz, Bitterkeit, Enttäuschung, Verachtung
  • Haut  –  Individualität, Abgrenzung nach außen, Kontakt, Zärtlichkeit

 

Gelb

  • Blase  –  Druck, Angst, Ideen loslassen
  • Dünndarm  –  Verarbeitung, Analyse und Aufarbeitung
  • Leber  –  Sitz primitiver Gefühle, Wertung, Verarbeitung des Lebens

 

Grün

  • Finger  –  Einzelheiten im Leben
  • Füße  –  Verständnis, Verwurzlung, Standhaftigkeit
  • Gehirn  –  Schaltzentrale, Computer, Kontrolle über das Leben
  • Herz  –  Zentrum von Liebe, Sicherheit, Liebesfähigkeit
  • Hüfte  –  Trägt den Körper mit perfekter Balance, Ausgeglichenheit
  • Kiefer  –  Zubeißen, Anpacken, Handeln können
  • Knöchel  –  Beweglichkeit, Richtung

 

Blau

  • Gesicht  –  Was wir der Welt zeigen
  • Haare  –  Freiheit
  • Hals  –  Angst, beweglich sein
  • Kiefer  –  Zubeißen, Anpacken, Handeln können
  • Knie  –  Stolz, Ego
  • Knöchel  –  Beweglichkeit, Richtung
  • Scheide  –  Feminität, Fähigkeit, nehmen zu können
  • Schilddrüse  –  Kommunikation
  • Zahnfleisch  –  Urvertrauen, Fähigkeit zu seinen Entscheidungen zu stehen, Klarheit im Leben

 

Indigo

  • Augen  –  Fähigkeit, klar zu sehen, Einsicht
  • Gesicht  –  Was wir der Welt zeigen
  • Knochen  –  Struktur des Körpers und des Universums

 

Violett

  • Gehirn  –  Schaltzentrale, Computer, Kontrolle über das Leben
  • After – Organ der Ausscheidung, „Müll abgeben“
  • Arterien  – Transport, Lebenskraft
  • Blut  – Vitalität, Lebenskraft
  • Drüsen  –  Aktivität
  • Eierstöcke  –  Kreativität, Schöpfung, Neubeginn
  • Nägel  –  Aggression
  • Hypophyse  –  Hauptdrüse des Abwehrsystems

 

Wissenschaftliche Studien zur Farbtherapie

Im Bereich der so genannten westlichen Schulmedizin spielt die ganzheitliche Farbtherapie immer noch eine untergeordnete Rolle, obwohl die positiven und negativen Auswirkungen von Farben und farbigem Licht auf den menschlichen Organismus wissenschaftlich nachgewiesen sind. In der medizinischen Fachwelt ist die heilende Funktion der Farbtherapie dennoch umstritten.

Inzwischen gibt es viele Forschungsergebnisse und zahlreiche Studien zur psychosomatischen Wirkung von Farben auf Körper, Geist und Seele.

So bewies Dr. Harry Wohlfarth von der kanadischen „University of Edmonton“ im Jahr 1984, dass die Farben Gelb und Rot am stärksten stimulieren, während Schwarz und Blau eine beruhigende Wirkung entfalten[1]. Als gesichert gilt ebenfalls, dass UV-Licht eine antivirale und antibakterielle Wirkung hat und sich zur Behandlung von Psoriasis eignet. Auch die Therapie saisonaler, durch Lichtmangel verursachter Depressionen mit speziellen Lampen gilt als anerkannt.

 

Studie zur Wirksamkeit und Effizienz der Farbbestrahlung bei Menschen mit Demenz

Es gibt unter anderem eine Studie zur Wirksamkeit und Effizienz der Farbbestrahlung bei Menschen mit Demenz aus dem Jahr 2004[2]. Aufgrund der vielen verschiedenen Symptome des dementiellen Syndroms wurde in der Studie hauptsächlich mit Beobachtungsbögen gearbeitet und die Methode der direkten, offenen, teilnehmenden Beobachtung während der Bestrahlung, die indirekte Beobachtung nach der Bestrahlung sowie physische Nachweise wie Gewichtskontrolle, Puls und Blutdruckmessung angewendet. Die Auswertung der Studie ergab, dass zwar aufgrund des Krankheitsbildes kein Beweis für die Wirksamkeit der Farbbestrahlung erbracht werden konnte, sich jedoch alle Symptome verbessert haben, was letztendlich bedeutet, dass die Farbtherapie wirken kann.

 

„Eine kritische Analyse der Farbtherapie und ihrer wissenschaftlichen Evolution“

In der Abhandlung „Eine kritische Analyse der Farbtherapie und ihrer wissenschaftlichen Evolution“[3] wird die Farbtherapie (Chromotherapie) einer kritischen Analyse unterzogen und ihre wissenschaftliche Evolution dokumentiert. Die Farbtherapie wird in dieser Analyse als ein jahrhundertealtes Konzept beschrieben, das im Laufe der Jahre erfolgreich zur Heilung verschiedener Krankheiten eingesetzt wurde. Es wird als eine Methode der Behandlung angesehen, die das sichtbare Spektrum (Farben) der elektromagnetischen Strahlung verwendet, um Krankheiten zu heilen. Einige Forscher haben versucht, wissenschaftlichen Studien zu entdecken und haben auch ausreichend publiziertes Material zu dem Thema „Behandlungsmethoden und Heilungscharakteristiken von Farben“ gefunden. Demnach gibt es eine Reihe von Studien, welche die Beziehung zwischen dem menschlichen Körper und Farben ausgearbeitet haben.

 

„Die Chromotherapie zur Regulation des neurohormonalen Gleichgewichts im menschlichen Gehirn – die komplementäre Anwendung in der modernen psychiatrischen Behandlung“

Diese Studie[4] beschäftigt sich mit dem Thema, dass die Chromotherapie auf der Wirkung von farbigem Licht mit unterschiedlichen Frequenzen auf neurohormonalen Wegen, gerade auf Melatonin- und Serotoninwege im Gehirn basiert. Weiter gibt es Hinweise darauf, dass das sichtbare elektromagnetische Spektrum des Lichts, dass wir als Farben sehen können, Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit haben kann. Der komplexe Prozess der neurohormonalen Regulation beim Menschen ist für die Interaktion und Koordination der inneren Körperfunktionen mit der Umgebung essentiell, denn jedes neurohormonale Ungleichgewicht kann zu verschiedenen psychiatrischen Störungen führen und die Menschen beeinflussen. Studien über Schlafstörungen, Depressionen, saisonale affektive Störung (SAD) und posttraumatische Belastungsstörung (PTSD) stellten fest, dass Symptome und  Anzeichen, die mit diesen psychiatrischen Störungen assoziiert sind, auf deutliche Veränderungen im Melatonin- und Serotoninspiegel zurückzuführen sind. Die wichtigste Hypothese der Farbtherapie ist, dass spezifische Farben des sichtbaren Spektrums Aktivatoren oder Inhibitoren komplexer physiologischer, biologischer und biochemischer Prozesse im menschlichen Gehirn sind. Nach allen bisherigen Befunden ist das Ziel eine künftige Untersuchung der Wirkung und möglichen Anwendung der Chromotherapie bei der komplementären psychiatrischen Behandlung bei Patienten mit diagnostischen Kriterien, die eindeutig mit Melatonin und Serotoninstörungen zusammenhängen.

 

Referenzen:
[1] http://web.sbu.edu/psychology/lavin/niki.htm
[2] http://www.alzheimerforum.de/3/1/6/21/Farbtherapie.pdf
[3] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16322805?dopt=Abstract
[4] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19138024

Quellen:
Ingrid Kraaz von Rohr: Die Farben deiner Seele, Kösel Verlag, 2. Auflage München 2006
Dietmar Krämer: Neue Therapien mit Farben, Klängen und Metallen: Diagnose und Behandlung der Chakren, Isotrop Verlag 2010
Sigrid Meggendorfer: Die heilende Energie der Farben, Irisiana Verlag 2014
Christa Muths: Farbtherapie: Mit Farben heilen, der sanfte Weg zur Gesundheit – Farben als Schlüssel zur Seele, Wilhelm Heyne Verlag, 6. Auflage München 2003